Brexit reduziert Export von Milchprodukten

Durch den Austritt des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union werden die Formalitäten für Einfuhren aufwändiger, auch wenn der Handel gemäß des gefundenen Abkommen frei von Zöllen und Quoten bleibt. Das trifft auch den Handel mit Milchprodukten.
So hat sich dieser aus Deutschland bereits im Übergangszeitraum vor dem offiziellen Austritt (Februar bis Dezember 2020) teils reduziert. Gesunken sind die Exporte von Käse und Joghurt aus Deutschland in das UK. Von Magermilch- und Vollmilchpulver wurden jedoch höhere Mengen exportiert als im Vorjahr.
Im Jahr 2021 wird mit einigen Störungen in den Milchmärkten von Großbritannien und der EU gerechnet, erklärte das regierungsunabhängige Agriculture and Horticulture Development Board (AHDB) in einer Analyse. Reibungen an der Grenze würden insbesondere zu einem Ungleichgewicht im Handel mit frischen Milchprodukten führen. Ende Januar/Anfang Februar 2021 werde der Druck an den Grenzen spürbar, wenn die Warenvorräte zur Neige gehen.

Probleme auf britischer Seite

Auch britische Molkereiunternehmen und Händler blicken kritisch nach vorne: Aufgrund von nun neuer Verwaltungsaufgaben (Zollpapiere,  EU-Exportgesundheitszertifikate) entstehen ihnen weitere Kosten. Diese seien nicht unbedeutend, da 91 Prozent der britischen Milchexporte derzeit in die EU gehen. Das wird Auswirkungen auf die Preisgestaltung für die Kunden bzw. die Margen von Herstellern und Händlern haben. Es bleibt abzuwarten, ob diese ihre bestehenden EU-Geschäfte aufrecht halten können. Teils seien bereits Kunden aufgrund der Unsicherheiten abgesprungen.
Quellen: AMI, moproweb.de


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