Bremst deutsche Veterinärverwaltung Milchexporte aus?

Der Export von Milch und Milcherzeugnissen spielt eine immer größer werdende Rolle. Darauf weist der Milchindustrie-Verband (MIV), Berlin, hin. Ein Großteil der deutschen Exporte geht in das EU-Ausland. Dort gelten die gleichen Regelungen des Binnenmarktes wie in Deutschland. Exportzeugnisse etc. sind nicht mehr notwendig.
Schwieriger wird der Export, wenn es Richtung der sogenannten Drittländer geht. Große Exportmärkte sind Russland, Japan, China oder Algerien. Die unterschiedlichen Einfuhrregelungen dieser Länder erfordern ein genaues Abstimmen der Exportdokumentation zwischen lieferndem Unternehmen aus Deutschland, dem hiesigen Veterinärdienst sowie den Einfuhrbehörden der Drittländer.
Bei den komplizierten Dokumentationen treten immer wieder Schwierigkeiten auf. Deutsche Veterinäre müssen z.B. ausländische Vordrucke kennen und unterzeichnen, teilweise wird von Drittländern auch gefordert, dass deutsche Unternehmen nach ausländischem Milchrecht produzieren. 
Als Hemmschuh für den Export sieht der MIV den Aufbau der deutschen Veterinärverwaltung. Vom Bund über die Länderverwaltung bis hin zum Kreisveterinär ist es oft ein langer Informationsweg, auf dem es auch zu Fehlinterpretationen kommen kann. Deshalb schlägt der Verband den Aufbau eigener Stabsabteilungen oder Exportförderreferate in den zuständigen Ministerien vor. Alle Beteiligten müssen sich in Zukunft noch mehr anstrengen, um den wachsenden Anforderungen beim Export in Drittländer gerecht zu werden. Andere Wettbewerber wie Holland oder die Schweiz haben die Zeichen der Zeit erkannt und bereits ihre Verwaltungsverfahren modernisiert. Deutschland sollte hier nicht hinterherhinken.