Blauzunge: Tierärzte fordern bessere Vorsorge

Nach Ansicht der Bayerischen Landestierärztekammer müssen Bund und Länder die Vorsorge gegen Tierseuchen verbessern. Das zeigen ihr zufolge die aktuellen Erfahrungen mit der Blauzungenkrankheit. Bereits im Januar hatten die bayrischen Tierärzte darauf hingewiesen, dass eine Impfung gegen die Blauzungenkrankheit notwendig sei. Maßnahmen seien daraufhin aber nur unzureichend ergriffen worden. Mangelhafte Aufklärung, Impfskeptiker unter den Landwirten und seit Jahresbeginn nicht ausreichend vorhandene Blauzungenimpfstoffe hätten nun zur Folge, dass in den bayerischen Sperrgebieten ein „Kälberstau“ mit erheblicher Tierschutzrelevanz auftrete. Betroffen seien rund 4.000 Kälber pro Woche.
Die Bayerische Tierärztekammer fordert, dass das Bundeslandwirtschaftsministerium hierbei Steuerungsaufgaben im Sinne der staatlichen Tierseuchenbekämpfung intensiver wahrnimmt. Zu den Vorsorgemaßnahmen, die nach ihrer Ansicht getroffen werden müssten, zählt die Kammer:
  • die rechtzeitige risikoorientierte Analyse des Impfstoffbedarfs, damit pharmazeutische Unternehmer die Produktion angepasst planen könnten,
  • die Festlegung bundesweit einheitlicher Präventionsstrategien und -maßnahmen für Länder und Regionen,
  • die ausgewogene Einbindung von Tierseuchenrisiko und Tierschutzbelange in einer Gesamtbeurteilung sowie darauf aufbauend
  • die Festlegung einheitlicher und dem Gesamtrisiko angepasster Verbringungsregelungen.

Quelle: AgE