BHV1: Quarantäne statt Töten

Der Bauernbund Brandenburg hat an das nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerium appelliert, die vom Veterinäramt Aachen angeordnete Massentötung von Rindern aus zwei Milchviehherden, die mit dem Bovinen Herpesvirus Typ 1 (BHV1) infiziert sind, auszusetzen und eine vernünftige Lösung zu finden. Der Bauernbund wies vergangene Woche darauf hin, dass die Krankheit für den Menschen nicht gefährlich sei und im benachbarten Belgien überhaupt nicht bekämpft werde. Als Alternative zur Tötung der Rinder wurde eine fünfjährige Quarantäne vorgeschlagen. Dieses Konzept des Bauernbundes sieht unter anderem vor:
  • dass betroffene Betriebe die Erlaubnis für eine Schutzimpfung bekommen und sie in dieser Zeit kein Zucht- oder Nutzvieh vermarkten dürfen.
  • dass die Tiere zudem entweder durch Stallhaltung oder bei Weidehaltung mit einem doppelten Zaunsystem abgesichert sind
  • und die Entwicklung des Infektionsgeschehens gegenüber dem Veterinäramt mit regelmäßigen Blutproben dokumentiert werden.

Dieser Weg sei vereinbar mit der gegenwärtigen Rechtslage und würde den betroffenen Landwirten die Möglichkeit eröffnen, ihre Milchviehherden durch unbelastete Nachzucht und gezielte Zukäufe über einen längeren Zeitraum aus eigener Kraft zu sanieren, erklärte Paulsen. Die vom Veterinäramt geplante Tötung aller Tiere einschließlich der tragenden Kühe und kleinen Kälber sei hingegen für die betroffenen Betriebe existenzbedrohend, unverhältnismäßig und ethisch nicht vertretbar.
Quelle: AgE