Bestandsgröße hat keinen Einfluss auf Tierwohl

Die Größe von landwirtschaftlichen Nutztierbeständen eines Betriebes hat keinen wesentlichen Einfluss auf die Tiergesundheit und das Tierwohl. Diese einheitliche Position haben die Teilnehmer eines Fachgesprächs der Bundestierärztekammer zum Thema „Gesundheit und Tierwohl in großen Tierbeständen“ heute auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin vertreten. Ausschlaggebend für Tierwohl und Tiergesundheit seien nicht die Bestandsgrößen, sondern vielmehr Haltungsbedingungen wie Stallklima und Hygiene sowie die Intensität und Qualität der Betreuung der Tiere, erklärte der Vorsitzende der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT), Prof. Thomas Blaha.
An Tierschutzkriterien gemessen sei der Anteil „sehr guter und sehr schlechter Tierhaltung in kleinen und großen Tierbeständen gleichermaßen verteilt“. Auch die Antibiotikagaben seien pro Tier in großen Beständen nicht höher als in kleineren. Technische Investitionen, die Tiergesundheit und Tierwohl erhöhten, Erkrankungen vorbeugten und damit Antibiotikagaben seltener notwendig machten, ließen sich hingegen eher in größeren Betrieben beobachten, so Blaha.