Bessere Export-Prognosen für Milcherzeugnisse in 2016

Die Aussichten für den Export von Milcherzeugnissen sind für 2016 wieder besser. Nach Einschätzung des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) dürften die europäischen Exporteure von Milcherzeugnissen im neuen Jahr vom niedrigen Wert des Euro im Vergleich zum US-Dollar profitieren. Diese Wettbewerbsposition habe schon 2015 bei Magermilchpulver zu einer Rekordausfuhr geführt. 2016 könnte diese noch einmal um rund 8 % auf 760.000 t zulegen. Ähnlich zuversichtlich, wenn auch mit etwas geringen Zahlen, schätzte im Dezember die EU-Kommission die Lage ein. Sie geht für das laufende Jahr von einem Exportplus von 7 % auf 726.000 t Magermilchpulver aus, wobei vor allem die Kunden in Asien mehr Ware bestellen sollen.
Besonders die Importnachfrage Chinas sei nach übereinstimmender Meinung der Analysten ein Schlüsselfaktor für eine Erholung der Preise am Weltmilchmarkt und diese könnte 2016 tatsächlich wieder etwas höher ausfallen. Denn der vom USDA und auch von der niederländischen Rabobank erwartete Anstieg der dortigen Milchproduktion um etwa 2 % könnte zu wenig sein, um die zwar langsamer, aber immer noch wachsende Inlandsnachfrage zu decken. Das Washingtoner Agrarressort geht davon aus, dass sich etwa der Trend zur höheren Einfuhr von H-Milch fortsetzt und China in 2016 mit rund 425.000 t gut 6 % mehr ordern wird als 2015. Insbesondere EU-Anbieter könnten davon profitieren, sie liefern rund zwei Drittel der Importe.
Auch der chinesische Bedarf an Vollmilchpulver dürfte im aktuellen Jahr wieder steigen, und zwar laut USDA um etwa 50.000 t oder 16 % auf 360.000 t. Davon geht auch die Rabobank aus und verweist dabei auf abnehmende Lagerbestände und kostengünstigere Importe im Vergleich zu den heimischen Erzeugnissen.
Die Einfuhren Russlands sollen dagegen kaum zulegen. Denn neben dem politischen Einfuhrembargo und der Importsubstitutions-Strategie erschweren auch der niedrige Rubelkurs und Kaufkraftverluste den Warenbezug aus dem Ausland. (AgE)