BDM: Molkereien sollen Preisanhebungen durchreichen

Die auf den ersten Blick positiven Preisanhebungen bei den Trinkmilchabschlüssen sind nach Ansicht des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. ein weiterer Beleg für die unzureichende Marktstellung der Milcherzeuger in der Wertschöpfungskette. Angesichts der exorbitant gestiegenen Kosten für Betriebsmittel bei den Milcherzeugern sind die um vier Cent höheren Trinkmilchabschlüsse völlig unzureichend. „Damit wird der realen Vollkostenentwicklung auf unseren Betrieben in keiner Weise Rechnung getragen“, stellt BDM-Vorsitzender Romuald Schaber klar. Die Preissteigerungen für Betriebsmittel wie Energie mit einem Plus von 20 % oder Futtermittel mit plus 60 % liegen deutlich über dem Plus von 8 %  für Trinkmilch.
„Zieht man außerdem in Betracht, dass es im November 2010 im Trinkmilchsektor aufgrund der schlechten Kontraktabschlüsse eine Nullrunde gab, besteht hier ein großer Aufholbedarf“, so Schaber weiter. „Die Trinkmilchverwertung zählt zu den großen Verlierern.“
Von der Molkereiwirtschaft fordert der BDM-Vorsitzende eine unverzügliche Anhebung der Milchpreise in der vollen Höhe der ausgehandelten Preissteigerung von vier Cent: „Die Bauern dürfen nicht die Leidtragenden der unzureichenden Verhandlungsergebnisse der Molkereien sein.“