BDM: Milchpulverberg ist ein Bärendienst

Der Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM) hat an die Politik appeliert, den in der Milchpreiskrise in der EU entstandenen Milchpulverberg marktunschädlich abzubauen. BDM-Präsident Romuald Schaber nennt die Anhäufung des größten Milchpulverbergs seit 20 Jahren einen Bärendienst" der EU-Kommission und des EU-Agrarrats gegenüber den Landwirten.
Denn von dem guten Willen, den Milchpreis in der Krise 2015/16 über Lagerkäufe zu unterstützen ohne Anreize zur Mengenregulierung zu schaffen, hätten am Ende die Ernährungs- und Verarbeitungsindustrie durch die günstigen Rohstoffe profitiert und nicht die Milcherzeuger. Das lange Zögern bis zur sinnvollen Verknüpfung des zweiten EU-Hilfspakets mit einer Auflage zur Mengendisziplin habe die Misere für die Landwirte verschärft und verlängert, so Schaber.
Und auch jetzt im Nachgang bereite der Milchpulverberg Probleme. Er werde lange über die eigentliche akute Milchkrise hinaus die Erzeugerpreise dämpfen, was die Rückzahlung der Liquiditätskredite erschwere bis unmöglich mache, so der BDM-Präsident.
Daher forderte der BDM erneut das Sicherheitsnetz für den EU-Milchmarkt dauerhaft um die Möglichkeit zu erweitern, in schweren Marktkrisen die Milchmenge zu deckeln. Die mögliche Zahlung von EU-Hilfsgeldern sei auch künftig mit einer Mengendisziplin zu verknüpfen. Denn nur so sei sicherzustellen, dass das Geld tatsächlich auf den notleidenden Betrieben ankomme und gleichzeitig die notwendige preiswirksame Hebelwirkung auf die Milchmengen entfalten könne.
Quelle: AgE, BDM