Bayern: Bauernverband sieht Tierhaltung durch Luftreinhaltungsauflagen gefährdet

Vor schwerwiegenden Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Tierhaltung durch mögliche neue EU-Vorgaben zur Luftreinhaltung hat der Bayerische Bauernverband (BBV) gewarnt. Im Vorfeld der für den 29. Oktober in Erster Lesung angesetzten Abstimmung des EU-Parlaments zur Überarbeitung der sogenannten Richtlinie über nationale Emissionshöchstgrenzen für bestimmte Luftschadstoffe" (NEC-Richtlinie) kritisierte der BBV die gestellten Forderungen des Umweltausschusses:
  • eine um 46 % reduzierte Emission bei Ammoniak bis 2025
  • eine Verringerung der Methanemissionen um 39 % bis 2030.

„Für die bayerischen Bauern und die Tierhaltung in Bayern wären diese Vorgaben eine Katastrophe“, resumierte BBV-Präsident Walter Heidl vergangene Woche in München. Um die Ziele zu erreichen, müssten mindestens jedes zweite Rind, jede achte Milchkuh und jedes achte Schwein abgeschafft werden.
  • eine um 46 % reduzierte Emission bei Ammoniak bis 2025
  • eine Verringerung der Methanemissionen um 39 % bis 2030.

Unter Verweis auf das Umweltbundesamt (UBA) betonte Heidl, dass die deutschen Landwirte die Methan- und Ammoniakemissionen zwischen 1990 und 2010 bereits um rund 23 % reduziert hätten. Möglich sei dies durch viele technische Verbesserungen im Stall und beim Acker-und Futterbau gewesen. Das technische Potential sei jedoch weitgehend erschöpft, erklärt Heidl.
Die geforderten Grenzwerte könnten nur erreicht werden, wenn viele Landwirte ihre Tierhaltung aufgeben würden. Auch werde mit den vorgesehenen Auflagen die Weiterentwicklung tiergerechter Haltungsverfahren in der Schweine- und Milchviehhaltung durchkreuzt, denn an die Stelle von offenen und luftigen Ställen müssten hermetisch abgeriegelte Systeme treten, heißt es in der Pressemitteilung. (AgE)