Australien: Wendepunkt für Milchproduktion

Australiens Milcherzeugung war in den vergangenen Jahren stark rückläufig. 2019/2020 fiel es auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren. Anhaltende Dürreperioden, Futter- und Wassermangel, Buschbrände und unzureichende Milchpreise (durchschnittlich 31 Cent pro l) waren die Gründe dafür. Der Rohmilchmangel führte sogar dazu, dass einige Werke von Molkereien geschlossen wurden, darunter die Lactalis-Fabrik in Rockhampton im Bundesstaat Queensland.

Nun scheint aber ein Wendepunkt erreicht zu sein. Die Kuhbestände und Milchanlieferungen steigen wieder. Umfangreiche Niederschläge ermöglichen eine bessere Futtersituation. Das Australische Amt für die Land- und Rohstoffwirtschaft (Abares) prognostiziert, dass sich der Milchkuhbestand bis Ende Juni 2021 auf 1,4 Mio. Tiere belaufen wird (+2,7%). Für die Milcherzeugung wird ein geringeres Plus von 1% auf 8,872 Mrd. Liter erwartet. Dafür sei der Rückgang der durchschnittlichen Milchleistung um 1,7% auf 6.352 Liter pro Kuh verantwortlich, weil aktuell viele Färsen in den Herden gemolken würden.

In der kommenden Saison dürfte sich laut Abares die Erholung zunächst fortsetzen, wobei der Kuhbestand um 2,0 % auf 1,425 Millionen Stück und die Milcherzeugung erneut um 1,0 % auf dann 8,96 Mrd l wachsen soll.

Mittelfristig geht Abares davon aus, dass die australische Milchproduktion ab 2022/23 wieder sinken wird. Die Wahrscheinlichkeit für erneute Dürrephasen nehme mit dem Klimawandel zu. Das würde wieder zu einem geringeren Milchkuhbestand führen, da die Erzeuger vermehrt Färsen exportieren und nicht einstallen würden. Die Nachfrage für diese Tiere werde insbesondere in China im Vorhersagezeitraum hoch bleiben.

Quelle: AgE, Abares

Weitere Infos zur neuseeländischen Milchproduktion lesen Sie im Newsticker „34 Cent werden erwartet.“