Australien: Milchmarktpolitik im Wahlkampf

Die zukünftige Milchmarktpolitik ist in Australien zum Thema im Wahlkampf geworden. Das neue Parlament in Canberra wird im Mai 2019 gewählt. Um die Situation für die Milchfarmer zu verbessern, setzt die oppositionelle Labourpartei auf einen Mindestpreis für die Erzeuger. Sie warf der bestehenden Regierung vor, keine neuen strukturellen Mechanismen auf den Weg gebracht zu haben, um die Rentabilität der Milchkuhhalter zu verbessern. Ein für die Regionen festgelegter Mindestpreis werde hingegen die Einnahmen für die Milchkuhhalter verbessern und ihnen auch Sicherheit geben, so dass sie wieder Investitionen zur Steigerung der Produktivität tätigen.
Die aktuelle liberale nationale Regierung hält davon gar nichts und verwies auf eine Senatsuntersuchung, nach der ein Mindestpreis den Markt verzerren und die Produktivität der Landwirte beeinträchtigen könne. Zudem würde die Wettbewerbsfähigkeit im Export leiden, der inländische Frischmilchverbrauch sinken und die Milchimporte steigen.
Der amtierende Landwirtschaftsminister David Littleproud habe daher den „verpflichtenden Milchkodex“ auf den Weg gebracht, der von Milcherzeugerorganisationen gefordert worden sei und nach Abstimmung 2020 in Kraft treten solle.
Dieser sieht unter anderem vor:
  • dass die Milchverarbeiter jährlich einen Vertrag anbieten, der die Lieferbedingungen und einen Preis für die Laufzeit der Vereinbarung beinhaltet.
  • Verboten werden sollen rückwirkende Preissenkungen und Exklusivverträge, die die Erzeuger daran hindern, ihre überschüssige Milch an ein anderes Unternehmen zu verkaufen.
  • Untersagt werden soll den Molkereien auch die Zahlung unterschiedlicher Preise für die Milch desselben Landwirts.

Quelle: AgE