Australien: Enttäuscht über russische Einfuhrsperre

Die australische Regierung hat mit Enttäuschung auf das russische Einfuhrembargo für Agrarerzeugnisse aus ihrem Land reagiert; sie rechnet jedoch nicht mit gravierenden Wirkungen für die heimische Landwirtschaft.
Der Agrarminister Barnaby Joyce zeigte sich überzeugt, dass der australische Agrarsektor nicht viel von seiner Stärke einbüßen wird. Auf Russland sei bisher lediglich ein Anteil von 0,4 % bei den Gesamtausfuhren und von rund 1 % bei den Agrarexporten entfallen.
Insgesamt habe Australien 2013 Agrar- und Ernährungsgüter im Wert von 405 Mio. A$ (281 Mio. Euro) nach Russland ausgeführt. Wobei Rindfleisch mit 159 Mio. A$ (111 Mio. Euro) und Milchprodukte mit 76 Mio. A$ (53 Mio. Euro) die wichtigsten Erzeugnisse waren.
Nach Einschätzung von Joyce werden sich durch die vereinbarten Freihandelsabkommen mit Japan und Südkorea - und hoffentlich bald auch mit China - allerdings neue Absatzmöglichkeiten ergeben.

Zunehmendes Angebot am Weltmarkt und damit einhergehender Preisdruck für alle?

Über die möglichen Wirkungen einer Warenumleitung der nun freien, ansonsten von Russland abgenommenen Waren und einer daraus resultierenden Suche nach neuen Absatzmärkten der ebenfalls gesperrten Nordamerikaner und Europäer zeigt man allerdings auch Besorgnis. Das Angebot am Weltmarkte werde zunehmen und damit die Preise für alle unter Druck setzen, befürchtet der Präsident des Australischen Bauernverbandes (NFF) Brent Finaly. (AgE)
Umrechnungskurs 1 A$ = 0,6950 Euro