AMK: Agrarminister beschließen über Lebendtiertransporte

Auf der Agrarministerkonferenz (AMK) am vergangenen Freitag (12.4.2019) wurde der Beschluss gefasst, das Bund und Länder gemeinsam den Tierschutz bei Lebendtiertransporten in Drittländer verbessern wollen. Ein bundesweit befristeter Stopp der Transporte wurde nicht beschlossen.
Als Kernelement zur Verbesserung soll eine zentrale Datenbank dienen, auf der tierschutzrelevante Erkenntnisse zu Transportrouten und Versorgungsstationen in Drittstaaten bundesweit gesammelt und für die Länderbehörden zugänglich gemacht werden. Weil eben die einzelnen Länder über die Transporte entscheiden, sei es unbedingt erforderlich, dass sich die Länder untereinander abstimmten und einheitlich vorgingen, dies könne die Datenbank erleichtern.
Europäische Lösungen gefordert
Die Agrarminister der Länder forderten das Berliner Agrarressort zudem auf, sich bei der EU-Kommission weiter dafür einzusetzen, dass Tiertransporte in Drittländer dort erneut auf die Tagesordnung kämen. Ziel sei es, die aufgezeigten Mängel beim Transport der Tiere innerhalb und außerhalb der EU abzustellen. Folgende Punkte sehen die Minister dafür u.a. als erforderlich:
  • Transportrouten und Versorgungspunkte müssen durch unabhängige Stellen kontrolliert werden.
  • Es bedarf Echtzeit-Zugang zu den Daten der Navigationssysteme der Transportfahrzeuge.
  • Schon bei der Planung muss ein auf die Strecke abgestimmter Notfallplan erstellt werden.
  • Eingeführt werden müssen separate Abfertigungsspuren für Tiertransporte an den EU-Außengrenzen.

Mittel- bis langfristig soll auf lange Beförderungen von lebenden Tieren zu Lande und zu Wasser in Drittländer weitestgehend verzichtet werden. Zuchtorganisationen sollten prüfen, ob alternativ zu Tieren nicht Samen oder Embryonen versandt werden könnten.
Einige Bundesländer forderten in einer Protokollerklärung den Bund dazu auf, zu prüfen, ob mit den importierten Zuchttieren tatsächlich ein Herdenaufbau oder -management im Zielland erfolge.
Verschiedene Tierschutzorganisationen zeigten sich vom Beschluss der AMK enttäuscht, denn sie hatten im Vorfeld einen Stopp der Lebendtransporte in Drittländer gefordert.
Quelle: AgE