Aktionsplan gegen Kälbertötungen in den Niederlanden

Anfang Februar kam der Verdacht auf, dass leichtgewichtige" Kälber absichtlich getötet sein könnten. Staatssekretär Martijn van Dam gibt nun auf Anfragen von Abgeordneten an, dass an den Kälbersammelplätzen jede Woche rund 200 Kälber zum Schlachthof gegeben oder euthanasiert würden.
Die Tötung gesunder, junger, zu leichter Kälber allein aus ökonomischen Gründen sei absolut inakzeptabel. Fresser-, Milchvieh- sowie Viehhandel- und Transportbranche hätten aber mittlerweile einen gemeinsamen Aktionsplan in Angriff genommen. Ziel dieses umfassenden Planes sei es, eine vitale, gesunde und nachhaltige Kälberaufzucht" von der Trächtigkeit des Muttertiers über die Geburt bis zur Nutzung des Kalbes in der Mast zu etablieren. Dies soll insbesondere über eine verbesserte Transparenz und mehr Informationsaustausch zwischen Milchviehbetrieb, Kälberhändler und Transporteur mithilfe eines Kälber-Monitoring-Programms" erfolgen. Die Pläne für dieses Programm habe der Staatssekretär am 17. März erhalten, eine Antwort erwarten die Beteiligten im Laufe des kommenden Frühjahrs.
Gründe für das große Angebot an Kälbern sieht Staatssekretär van Dam im Wegfall der Milchquote. Die Milchviehhalter stocken ihre Herden auf, im vergangenen Jahr seien 5% mehr Kälber geboren als 2014. Zudem schwächelt der Export durch fehlende Ferntransport-Lizenzen: Tierärzte hatten festgestellt, dass die europäischen Vorgaben für lange Tiertransporte häufig nicht engehalten wurden (v.a. Trinkwasserversorgung), sodass seit Mitte Dezember keine Tiere mehr nach Südeuropa transportiert worden sind. (Melkvee.nl)