„Aigner muss Milchstreit mit Russland lösen“

Eine rasche politische Lösung der Agrarhandelstreitigkeiten mit Russland hat der bayerische FDP-Agrarexperte Rainer  Erdel angemahnt. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner müsse verstärkt Gespräche führen und auf eine baldige Lösung des Problems hinarbeiten, forderte Erdel vergangene Woche in Berlin. Milch und Milchprodukte aus Deutschland seien sicher und brauchten den Vergleich mit der Konkurrenz nicht zu scheuen. Die von Russland vorgetragenen Argumente für das Importverbot seien nicht nachvollziehbar. Mit jeder Woche, die deutsche Molkereien nicht nach Russland exportieren könnten, verlören sie Marktanteile an ihre Konkurrenten in anderen europäischen Ländern.
Seit dem 11. Februar hat Russland einen Importstopp für Fleisch- und Milchfertigerzeugnisse aus Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen verhängt. Deutschland exportiert pro Jahr das Äquivalent von etwa 1,0 Mrd. kg Milch, vor allem als Käse, nach Russland. Gerade die bayerischen Molkereien seien auf dem russischen Markt sehr erfolgreich. Leider sei es den Beamten des Bundeslandwirtschaftsministeriums bislang nicht gelungen, die Bedenken der russischen Behörden am System der deutschen Lebensmittelkontrolle auszuräumen. Für die Russen scheine insbesondere das föderale System mit seinen Länderzuständigkeiten für die Kontrolle der Hygiene in Schlachtbetrieben und Molkereien schwer verständlich, schlussfolgerte der Liberale.