AbL: Mengenzurückhaltung von Milchlieferanten müsse belohnt werden

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) hat die deutsche Milchindustrie zu einer aktiven Preispolitik im Sinne der bäuerlichen Milchviehbetriebe aufgerufen – dafür solle die Mengenzurückhaltung von Lieferanten belohnt werden.
Zum 1. April müsse ein Bonus für diejenigen Erzeuger eingeführt werden, die nach dem Ende der Milchquote ihre Produktion nicht ausdehnten, forderte der stellvertretende AbL-Bundesvorsitzende Ottmar Ilchmann vergangene Woche in einer Pressemitteilung.
So könne die Milchindustrie verantwortlich dazu beitragen, dass sich die stark gesunkenen Milchpreise wieder auf ein für die Erzeuger kostendeckendes Niveau erholen könnten. Seiner Ansicht nach sei der aktuelle Preisanstieg für Milchprodukte nicht aus der Erschließung neuer Absatzmärkte im Export zurückzuführen, sondern ausschließlich aus der Drosselung der Milchproduktion aus Angst vor der Superabgabe.
Dieser Preisanstieg dürfe nicht zunichte gemacht werden, indem die Milcherzeuger von den Molkereien wieder zu einer neuerlichen starken Ausdehnung ihrer Milcherzeugung nach dem Quotenende angeregt würden.

Preisaufschläge heizen die Produktion nur unnötig an

Der AbL-Milchexperte kritisierte das bisherige Vorgehen der Molkereien: Mit grenzenlosen Abnahmegarantien und mit Preisaufschlägen für hohe Anliefermengen je Betrieb würden die Erzeuger regelrecht zum einem reinen Mengenwachstum in ihrer Milcherzeugung angeregt.
Dabei sei laut Ilchmann genau das Gegenteil richtig: „Es müssen diejenigen Milcherzeuger einen Bonus auf ihr Milchgeld bekommen, die durch Mengenzurückhaltung ein neues Überangebot an Milch verhindern“, betonte Ilchmann. (AgE)