AbL fordert Grüne-Landwirtschaftsminister zum sofortigen Handeln auf

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) fordert, dass möglichst schnell mengenreduzierende Maßnahmen in der Weise eingeführt werden, wie sie das European Milk Board und der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter für ihr Markt-Verantwortungsprogramm entwickelt haben. Es müsse umgehend gehandelt werden, um einer Marktkrise und Existenzgefährdung der Milcherzeuger entgegenzuwirken.
Die Grünen-Landwirtschaftsminister sollten ihre starke Bundesratsposition nutzen, um solche Maßnahmen voranzutreiben, auch wenn noch nicht alle Details bis ins Letzte wissenschaftlich geklärt sind. „Es ist allemal besser, zu viel Milch gar nicht erst zu erzeugen als sie zu trocknen und in staatliche Lagerhallen zu stapeln“, sagt Ottmar Ilchmann, stellvertretender Vorsitzender der AbL. Die Molkereien sollen laut AbL als Sofortmaßnahme denjenigen Milcherzeugern einen Bonus zahlen, die ihre Milchmenge jetzt kurzfristig reduzieren.
Ein von den Ministern in Auftrag gegebenes Gutachten zeige, dass bei einer überbetrieblich koordinierten Reduzierung der Milcherzeugung in akuten Krisenzeiten mit einer überproportionalen und schnelleren Erholung der Milchpreise gerechnet werden kann.

Nischenprodukte wie Heumilch oder GVO-freie Milch stärker fördern

Zusätzlich fordert Ilchmann alle politischen Ebenen dazu auf, Milchviehbetriebe zu unterstützen, die über die Erzeugung besonderer Qualitäten versuchen, wirtschaftliche Perspektiven abseits des Mengenwachstums zu entwickeln. In der Gesellschaft wachse der Wunsch nach einer qualitativ hochwertigen Milcherzeugung, bei der die Tiere zum Beispiel zumindest halbe Tage auf die Weide kommen. Dies sei die Stärke der kleinen und mittleren Betriebe. Für die AbL zähle außerdem die Fütterung ohne gentechnisch veränderte Futtermittel und ein hohes Durchschnittsalter der Herde zu den wichtigen Qualitätskriterien.