42 Betriebe, 41 verschiedene Tränkepläne

Jeder Milcherzeuger fährt seinen eigenen Tränkeplan für die Kälber. Das zeigt jetzt eine neue Studie der Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung Hofgut Neumühle in Rheinland-Pfalz. In den 42 untersuchten Betrieben fanden die Wissenschaftler 41 verschiedene Tränkepläne. Sie umfassten laut Versuchsansteller Dr. Jason Hayer sowohl Systeme mit steigenden Milchmengen in den ersten zwei Lebenswochen als auch variierende, konstante sowie absteigenden Mengen. Über ein Viertel aller Kälber bekam im Schnitt weniger als sechs Liter Milch pro Tag. Empfohlen werden mindestens acht Liter am Tag.
Die Betriebsbefragung ergab außerdem, dass den Kälbern im Schnitt zwischen Tag 15 und 17 Wasser zur freien Verfügung angeboten wird. Empfohlen wird ein Wasserangebot spätestens ab dem 14. Tag. Denn Kälber, die freien Zugang zu Wasser haben, nehmen in der Regel 60 % mehr Futter auf.
Die befragten Landwirte gaben an, bisher circa die Hälfte der wissenschaftlichen Empfehlungen zur Kälberhaltung umzusetzen. Daher sehen die Wissenschaftler in der richtigen Kälberfütterung noch großes Potenzial, die Tiergesundheit zu verbessern und auch Tierarzt- , Medikamenten- und Aufwandkosten einzusparen.
Quelle: Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung Hofgut Neumühle

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