USA

Zweitgrößte Molkerei ist pleite

Die zweitgrößte Molkerei in den USA hat Insolvenz angemeldet.

Der US-Milchverarbeiter Dean Foods hat Insolvenz angemeldet. Laut dem jährlichen Molkereiranking der Rabobank war Dean Foods (66 Produktionsstätten; 15.000 Mitarbeiter) in den letzten Jahren die elfgrößte Molkerei der Welt und nach dem Umsatz zweitgrößte Molkerei in den Vereinigten Staaten (USA). Das hochverschuldete Unternehmen ist ein wichtiger Anbieter von Konsummilch. Dean Foods hatte in den letzten sieben Geschäftsquartalen ausschließlich Verluste hinnehmen müssen. Das Geschäftsmodell des Konzerns beruhte vor allem auf der Vermarktung von Flüssigmilch, auf die im Geschäftsjahr 2018 etwa zwei Drittel des Gesamtumsatzes von 7,8 Mrd. USD (7,1 Mrd. €) entfielen. Mit dem Handelskonzern Walmart hat die Molkerei unlängst einen ihrer größten Kunden verloren. Walmart hat ein eigenes Trinkmilchwerk gebaut. Hinzu kommt, dass das Unternehmen nicht in der Lage ist, die Pensionszusagen für die Mitarbeiter zu finanzieren.
Laut Eric Beringause, dem erst vor kurzem zu Dean Foods gewechselten Präsident und CEO, ist es durch die anhaltenden Rückgänge beim Verbrauch von Konsummilch nicht gelungen die Wende zu schaffen - trotz aller Bemühungen das Geschäft agiler und kosteneffizienter zu gestalten.
Wie der Konzern mitteilte, haben Kreditgeber (Rabobank) ein Darlehen von insgesamt 850 Mio. USD (796,8 Mio. €) zugesagt, damit die Geschäfte fortgeführt werden können. Unterdessen laufeb bereits Gespräche über einen Verkauf aller Produktionsbetriebe an das genossenschaftlich organisierte Molkereiunterehmen Dairy Farmers of America (DFA)". Dean Foods ist der größte Kunde von DFA, bemerkte Monica Massey, Executive Vice President und Chief of Staff von DFA. „Dank der strategischen Planung ist die Genossenschaft in der finanziellen Lage, einer solchen Situation standzuhalten." Diesem Plan müssen allerdings auch das Konkursgericht und die Kartellbehörde zustimmen.