Zum letzten Mal: Quotenpreise kräftig gestiegen!

Erwartungsgemäß haben die Preise bei der letzten Milchquotenbörse noch einmal kräftig angezogen. Bundesweit zahlten die Milcherzeuger 12 ct/kg Milch. Die Angst, am Ende der Quotenregelung nochmals eine Superabgabe zahlen zu müssen, hat letztlich viele Milcherzeuger dazu bewogen, hohe Gebote an der Quotenbörse abzugeben!

An der letzten Milchquotenbörse am 2. November 2014 ist der Preis für die Milchlieferrechte im Bundesdurchschnitt erneut kräftig angestiegen. Im Vergleich zum Juli wurde jetzt mit 12 Cent bundesweit 3 Cent mehr bezahlt. Lediglich im Osten sank der Preis leicht um 1 Cent auf 5 Cent pro kg. Im Übertragungsgebiet West lag der Preis mit 14 Cent um 4 Cent höher als noch im Juli. „Der erneute Anstieg des Börsenpreises zeigt den anhaltend hohen Druck, den die Superabgabe auf unsere Milcherzeuger ausübt“, schätzt der Deutsche Bauernverband (DBV) die Ergebnisse der letzten Milchquotenbörse ein. „Aufgrund des volatilen Milchmarktes brauchen unsere Milcherzeuger jeden Cent, um schwankende Milcherzeugerpreise auf betrieblicher Ebene abfedern zu können. In den Zeiten der Milchquotenära ist zu viel unnötiges Kapital für die Milchquote gebunden worden“, so der DBV. Der Bauernverband geht davon aus, dass eine Anpassung des Fettkorrekturfaktors für das letzte Milchquotenjahr 2014/15 nicht mehr politisch durchsetzbar sein wird. 
Aber nicht nur die Preise sind gestiegen. Gehandelt wurden bundesweit 363.865 t fast doppelt so viel Quote wie im Sommer. Das entspricht einem Anteil von 1,2 % an der nationalen Referenzmenge in Höhe von 30.318.929 t Milch, die den deutschen Milchbauern im Quotenjahr 2014/15 zur Verfügung stehen. Von der gehandelten Menge fielen 70.702 t auf das Gebiet Ost und 293.163 t auf das Gebiet West (Übersicht 1).
Günstiger als Superabgabe?
Auch am letzten Börsentermin wurde mit insgesamt 506.236 t deutlich mehr Milchquote nachgefragt als angeboten (397.575 t). Der Grund für das enorme Kaufinteresse lag in der zum Quotenende nochmals drohenden hohen Superabgabe. Ob der Kauf der Quote eine günstigere Alternative als die Überlieferung ist, wird sich allerdings erst am Ende des Milchwirtschaftsjahres (31. März 2015) zeigen. Die AMI-Prognosen deuten jedenfalls stark in diese Richtung.
  • Die Anzahl der Anbieter lag bei dieser Quotenbörse mit 4.470 (bundesweit, gesamt) mehr als doppelt so hoch wie im Juli. Aber auch die Anzahl der Nachfrager stieg im Vergleich zum Juli um fast 2.000 Milcherzeuger auf 4.970 (gesamt) an.

  • Die Anzahl der Anbieter lag bei dieser Quotenbörse mit 4.470 (bundesweit, gesamt) mehr als doppelt so hoch wie im Juli. Aber auch die Anzahl der Nachfrager stieg im Vergleich zum Juli um fast 2.000 Milcherzeuger auf 4.970 (gesamt) an.

  • Von den 4.970 Nachfragern bundesweit waren 3.674 erfolgreich. Von den 4.470 Anbietern konnten 4.403 Milcherzeuger ihre Quote verkaufen.

  • Von den 4.970 Nachfragern bundesweit waren 3.674 erfolgreich. Von den 4.470 Anbietern konnten 4.403 Milcherzeuger ihre Quote verkaufen.

Der Süden: Abwanderung aus dem Süden setzt sich bis zum Schluss fort

Die Quotenwanderung vom Süden in den Norden hat sich augenscheinlich fortgesetzt (Übersicht 2). So hat Bayern bei dieser letzten Börse erneut 42 Mio. kg Milch verloren". Auch aus Sachsen-Anhalt (-1,1 Mio. kg), Sachsen (-1,8 Mio. kg), Thüringen (-0,6 Mio. kg), Brandenburg (-8,2 Mio. kg), Hessen (-8,2 Mio. kg) und Rheinland-Pfalz (-3,2 Mio. kg) wanderte Quote ab. Erstmalig konnte Baden-Württemberg einen leichten Quotenzuwachs verzeichnen.
Die Wanderung der Milchquote Quotenzuwachs kennt nur eine Richtung: nach Nord-Westen bzw. nach Nord-Osten! Niedersachsen und Schleswig-Holstein ersteigerten insgesamt 45,2 Mio. kg Quote und damit fast doppelt so viel im Juli 2014. An die Milcherzeuger in Nordrhein-Westfalen wanderten 8,4 Mio. kg (bei den beiden letzten Quotenbörsen waren es 17,7 und 13,6 Mio. kg). Eine positive Bilanzen erzielte auch Mecklenburg-Vorpommern.