Zahlt sich Low Stress Stockmanship aus?

Als das sogenannte Low Stress Stockmanship wird eine Form der Herdenführung bezeichnet, die mit Treibewegen für Kühe arbeitet. Diese und auch andere, sanfte Treibeformen von Milchvieh werden häufig als die humanere Art und Weise betrachtet, um die Tiere im Stall zu bewegen. Doch zahlt sich das auch aus?

Neue Forschungsergebnisse legen nahe, dass sich eine sanftere Methode, die Kühe im Stall zu bewegen, tatsächlich auf die Wirtschaftlichkeit des Betriebes auswirkt. Pfeifen oder lautes Schlagen der Tore, das die Tiere aufschrecken lässt und so auch dazu führt, dass sie sich treiben lassen, erhöht ebenfalls ihre Herzfrequenz deutlich: Sie steigt vergleichbar hoch wie in Situationen, in denen elektrische Viehtreiber eingesetzt werden. Das stellte Tierarzt Michael Payne gemeinsam mit der Davis School of Veterinary Medicine der Universität von Kalifornien fest.
„Manche Studien weisen darauf hin, dass sich die Milchleistung um bis zu 10% verringern kann, wenn Kühe zu forsch getrieben werden“, erläutert Payne. „Eine verblüffende Studie zum Erkennungsvermögen von Kühen hat gezeigt, dass die Tiere nicht nur hektische und aggressiv vorgehende Mitarbeiter wiedererkennen, sondern in deren Gegenwart im Melkstand auch bis zu 70% ihrer Milch zurückhalten.
Eine australische Untersuchung ergab zudem, dass eine forsche Behandlung der Kühe 16% Abweichung in der jährlichen Milchproduktion zwischen den daran teilnehmenden Betrieben zur Folge hatte“, hebt Payne hervor.

Schulung für Mitarbeiter wird empfohlen



Quelle: Dairyherd Management
Bearbeitet: K. Kortendieck