Buchführungsabschluss 2016/17

Wirtschaftliche Lage verbessert, aber nicht entspannt

Trotz angestiegener Milchauszahlungspreise blieb die Lage für Futterbaubetriebe mit Milchviehhaltung im Wirtschaftsjahr 2016/17 angespannt. Die Unternehmensergebnisse verfehlten die betriebswirtschaftlichen Ziele nach wie vor.

Obwohl die Gewinne der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe in Deutschland im vergangenen Wirtschaftsjahr 2016/17 im bundesweiten Schnitt zwar zwischen 8 % und 62 % gestiegen sind, bleibt die Lage angespannt. Anzumerken ist nämlich, dass die sehr hohen Anstiege der Gewinne von einem sehr niedrigen Niveau im Vorjahr ausgehen! Der Verband der Landwirtschaftskammern (VLK) teilte am vergangenen Donnerstag (23.11.) die Ergebnisse seiner ausgewerteten Buchführungsdaten der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe mit.
Erreicht wurden demnach Gewinne zwischen 31.000 € und 61.000 €, was in etwa dem Durchschnittswert der vorangegangenen fünf Wirtschaftsjahre entspricht.
Der VLK gibt aber zu bedenken, dass dieser Mittelwert durch die schlechten Ergebnisse der zurückliegenden zwei Jahre deutlich gesunken sei. Das heißt, dass die Gewinne des Wirtschaftsjahres 2016/17 noch immer nicht ausreichten, um die eingesetzten Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital voll zu entlohnen, stellt der Verband klar.
Im Durchschnitt aller Betriebe und aller Regionen habe ein Unternehmergewinn damit auch im abgeschlossenen Wirtschaftsjahr in weiter Ferne gelegen. Alarmierend bleibe festzuhalten, dass immerhin 10 % aller Betriebe sogar Verluste geschrieben hätten, so der VLK. Lediglich weniger als ein Drittel aller landwirtschaftlichen Betriebe habe 2016/17 die angestrebte Gewinnhöhe von 80.000 Euro überschritten, die eine nachhaltige Entwicklung ermögliche.

Unternehmensergebnisse der Futterbaubetriebe mit Milchvieh erholten sich kaum

Bei den milchviehhaltenden Betrieben sah es wie folgt aus:
Nachdem viele Milchkuhhalter in den zurückliegenden Jahren aufgeben mussten, ist der Markt mittlerweile spürbar entlastet. Bei anziehenden Milchpreisen brachte das WJ 2016/17 die Trendwende – seit langem wurde im Herbst 2016 wieder die Marke von 30 Cent je Kilogramm erreicht bzw. überschritten. Über das WJ 2016/17 hinweg gesehen, bewegte sich der durchschnittliche Milchauszahlungspreis mit geringen regionalen Abweichungen dann weiter um die 30-Cent-Marke pro Kilogramm Milch.
Die Unternehmensergebnisse stiegen wieder etwas an und erreichten Größenordnungen zwischen 45.000 € (Rheinland-Pfalz) und 58.000 € (Schleswig-Holstein). Daraus resultierten Werte für die Nettorentabilität zwischen 64 % und 79 %. Damit wurden auch im Wirtschaftsjahr 2016/17 die gängigen betriebswirtschaftlichen Ziele verfehlt: mindestens 70.000 Euro Unternehmensergebnis und mindestens 100 % Nettorentabilität.
Quelle: AgE
Bearbeitet: Berkemeier