Arla Foods

Wir wollen besser auszahlen als FrieslandCampina und DMK

Arla Foods plant bis 2020 ca. 1,5 Mrd. kg mehr Milch zu verarbeiten. Der Großteil der zusätzlichen Menge soll in der europäischen Kernregion, in Nordwesteuropa gemolken werden. Gleichzeitig will sich der Konzern zu einem der besten Auszahler in Europa aufschwingen.

Im Jahr 2011 hat das genossenschaftlich aufgestellte Unternehmen 9,6 Mrd. kg Milch bei seinen Mitgliedern erfasst (12,0 Mrd. kg insgesamt). Bis zum Jahr 2020 soll die Milchverarbeitung um 1,5 Mrd. kg zunehmen. Trotz der begrenzten Absatzmöglichkeiten in Europa ist man in der dänischen Konzernzentrale überzeugt, die Wertschöpfung weiter steigern zu können. Nachdem die in den EU-Ländern vorgenommenen Akquisitionen (MUH, Milklink) nun konsolidiert sind, wolle man den Ausbau der Marktposition in den Schwellenländern vorantreiben und sich somit nicht zuletzt auch auf die im Jahr 2015 auslaufende Milchquote einstellen. Der dänische Milchvermarkter will seine Aktivitäten außerhalb Europas ausbauen. Die Arla Foods AS, Viby, will denn auch den Fokus in den kommenden Jahren auf die Länder Afrika, den Nahen Osten und Asien lenken. Der Umsatz soll in den außereuropäischen Ländern in den kommenden 5 Jahren auf 2,7 Mrd. € verdoppelt werden.
Dennoch ist zur Erreichung der Strategieziele für den Molkereikonzern eine führende Position in Deutschland unabdingbar, so Jörg van Loock Director Business Development Arla Foods Deutschland GmbH auf der 42. Woche der Erzeuger und Vermarkter des Bayerischen Bauernverbandes in Herrsching am Ammersee:
  • Deutschland ist der größte Markt für Molkereiprodukte – ohne eine führende Position in Deutschland gibt es keine führende Position in Europa.
  • Durch den Volumenabsatz in Deutschland können hohe Produktionsualsatungen und Synergieen erzielt werden.
  • Der Zugriff auf eine deutsche Milchbasis ermöglicht die Belieferung von Wachstumsmärkten mit hohem Wertschöpfungspotenzial.


Angestrebt wird ein Umstz 3 Mrd.  Euro in Deutschland bis zum Jahr 2015.
  • Deutschland ist der größte Markt für Molkereiprodukte – ohne eine führende Position in Deutschland gibt es keine führende Position in Europa.
  • Durch den Volumenabsatz in Deutschland können hohe Produktionsualsatungen und Synergieen erzielt werden.
  • Der Zugriff auf eine deutsche Milchbasis ermöglicht die Belieferung von Wachstumsmärkten mit hohem Wertschöpfungspotenzial.
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(Bildquelle: Elite Magazin)

Ziel: Bester großer" Auszahler in Europa

„Arla’s oberstes wirtschaftliches Ziel ist der Milchpreis für die Genossenschaftsmitglieder“, erklärte Jörg van Loock. „Wir wollen durch Wertschöpfung und aktive Marktführerschaft Europas führende Molkerei sein, um so den höchstmöglichen Milchpreis zu erzielen.“ Allerdings sieht es derzeit nicht demnach aus, beim Milchpreis im Oktober liegt Arla mit 32,0 Cent einen Cent hinter FrieslandCampina (33,0 Ct) und gleich auf mit dem DMK (32 Ct).
Derzeit wird der Milchpreis von den guten Absatzmöglichkeiten in China gestützt. So exportiert Arla derzeit H-Milch nach China und macht dabei ein „gutes „Geschäft“. „Wir wären verrückt, wenn wir das nicht täten“, so Jörg van Look. Die anstehenden Investitionen in Übersee würden denn auch dazu beitragen, dass das Unternehmen künftig in Europa einen guten Milchpreis auszahlen werde. „Dank der hohen erzielbaren Renditen in Arabien und Asien fließt Geld zurück nach Europa“, beruhigt der Manager skeptische Nachfrager.
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(Bildquelle: Elite Magazin)

Die MUH sollte eigentlich erst später übernommen werden

Die Übernahme der MUH hat den Molkereikonzern fast auf dem falschen Fuß erwischt, denn neben der MUH musste zeitgleich auch die britische Milklink in den Konzern integriert werden. Dennoch sei man glücklich, einen derart modernen und effizienten Milchverarbeiter übernommen zu haben, stellte van Look klar. Das Problem der MUH sei die Spezialisierung gewesen. In der Eifel habe man die Notwendigkeit einer Diversifizierung zu spät erkannt. Durch die einseitige Ausrichtung auf H-Milchprodukte sei das Unternehmen angreifbar geworden. Allerdings, so stellte der Manager klar, habe nicht die Arla, sondern ein deutscher Konkurrent durch Niedrigpreisangebote beim Handel der MUH den Todesstoß versetzt.