Wie lange lohnt es sich, eine Kuh zu melken?

Die Futterkosten steigen, die Milchpreise sind gesunken. Bei den aktuell guten Schlachtpreisen lohnt es sich oftmals nicht, eine Problemkuh im Stall zu behalten.

Jede laktierende Kuh frisst und macht Arbeit! Daran lässt sich nun mal nicht rütteln. Die Frage ist, ob die Erlöse, die durch den Milchverkauf eingenommen werden, die Unkosten decken. Ist dies nicht der Fall, ist es aus betriebswirtschaftlicher Sicht sinnvoll, das betreffende Tier zu merzen.

Bei 20 kg ist Schluss!

Bei den derzeitigen Milchauszahlungspreisen liegt die Merzungsschwelle bei etwa 20 kg Milch pro Tag. Die Berechnung gilt bei täglichen Rationskosten in Höhe von 5,60 Euro. Werden zudem noch Kosten für die Milchquote angesetzt, dann müsste die Kuh zw. 22 und 24 Liter Milch geben, um die Kosten wieder „reinmelken“ zu können (Übersicht 1).
Milch_Grenze

(Bildquelle: Elite Magazin)

Unterstellt wurde in der Berechnung, dass die Kuh über eine gute Schlachtkondition verfügt und nicht mehr als 6 Minuten Betreuungszeit pro Tag in Anspruch nimmt (1,5 € /Tag). Die Festkosten (Gebäude, Wasser, Energie ...)  wurden mit 1,00 €/Tag angesetzt.
Bleibt festzuhalten: Eine Kuh, die ohnehin in absehbarer Zeit „aussortiert“ werden soll und die ihre Schlachtkondition bereits erreicht hat, sollte nicht bis zum Ende abgemolken werden. Bei den derzeit attraktiven Preisen für Schlachtkühe und den hohen Futterkosten bei mäßigen Milchpreisen würde sie täglich mehr Geld kosten als sie an Leistungen einbringt. Spätestens wenn die Leistung unter die 20-kg-Marke zu sinken droht, sollte der Viehhändler bestellt werden.