Was tun mit dürregeschädigten Grasnarben?

Was sollte man jetzt tun und was besser lassen im Umgang mit den von Trockenheit geplagten Grasnarben? Die Deutsche Saatveredelung AG hat eine Checkliste zur Verfügung gestellt.

Die Grünlandbestände sind von der anhaltenden Trockenheit teils massiv geschädigt. Die Deutsche Saatveredelung AG hat eine Checkliste erstellt, die Ihnen vielleicht noch die ein oder andere Fragen dazu beantworten kann, wie Sie jetzt mit Ihren geschädigten Gründlandflächen umgehen sollten.

Dürregeschädigte Grasnarbe – was tun und was besser lassen?

Verletzungen vermeiden: Mähen Sie nicht und seien Sie vorsichtig beim Weiden. Dies führt nur zu einer zusätzlichen Schädigung des Grünlandes: Das Wachstum des Grases ist jetzt nahezu eingestellt. Zusätzlich zu dem Stress durch das Befahren beim Mähen und den Tritt beim Beweiden zwingen Sie das Gras dazu, Energie in das Nachwachsen der Pflanze zu investieren.
Vorsicht bei der Düngung: Durch die Düngung kann es zu weiteren Schäden kommen. Darüber hinaus erhöht die Anwendung von Gülle das Risiko von Verbrennungen. Die Nährstoffausnutzung ist auch weniger effizient, da sie ohne Feuchtigkeit nicht aufgenommen werden können.
Beregnung wenn möglich: Das ist leichter gesagt als getan. Überprüfen Sie also zunächst, ob es finanziell und technisch machbar ist zu bewässern. Sie können kein zusätzliches Graswachstum erwarten, aber es hilft dem Gras zu überleben. Gras und Mais bewässern? Mais ist effizienter in der Wasserverwertung und benötigt während der Bestäubung ausreichend Feuchtigkeit.

Es gibt viel zu sehen!

Analysieren Sie die Grasparzellen. Aufgrund der Trockenheit sind in Ihrem Grünland jetzt verschiedene Dinge sichtbar:
  • Lücken: Lücken in der Grasnarbe werden aufgrund der weniger massiven Blätter sichtbarer. Auch die Flächen, in denen Ungräser wie Gemeine und Jährige Rispe wuchsen, sind jetzt Freiflächen. Berücksichtigen Sie auch abgestorbenes Deutsches Weidelgras, das Lücken frei gibt.
  • Quecke: Quecke ist ein Gras mit schlechter Futterqualität, das sich über unterirdische Rhizome ausbreitet. Dieses umfangreiche Wurzelsystem sorgt dafür, dass dieses Gras besser mit Trockenheit zurechtkommt. Daher kann sich die Quecke zurzeit ausbreiten.
  • Klee: Rotklee hat eine tiefe Pfahlwurzelwurzel, daher sieht der Klee in den Parzellen mit trockenem Gras immer noch grün aus. Die Beurteilung des Kleeanteils ist zurzeit gut möglich.

Nachsaat oder Neuansaat?

Bei Lücken wird empfohlen nach zu säen. Faustregel: Anteil Lücken im Bestand / 2 = Mindestnachsaatmenge. In diesen offenen Gebieten können sich ansonsten unerwünschte Arten ausbreiten. Dies mindert die Qualität und den Ertrag des Aufwuchses. Die toten Pflanzenreste sollten von der Fläche entfernt werden, damit nachgesäte Arten und nicht abgestorbene Pflanzen mehr Licht und Luft zum Wachsen bekommen.
Gibt es 50 % gute Gräser im Bestand wird eine Neuanlage empfohlen. Selbst bei einer Anteilskultur von 20 % ist es wichtig, die Flächen nach zu säen, um die Trockenmasseerträge und die Futterwertqualität zu erhalten. Bei einer Neuanlage sollte die alte Narbe zunächst vollständig abgetötet werden, bevor eine Bodenbearbeitung erfolgt. Die Wahl der Mischung hängt von der Aussaatzeit und dem Standort ab.

Wann ist das Gras abgestorben?

Deutsches Weidelgras hat eine gute Regenerationsfähigkeit. Braunes Gras muss nicht sicher tot sein. Aufgrund einiger Merkmale kann etwas mehr über die Überlebenschance gesagt werden. Mit den folgenden Eigenschaften ist die Überlebenschance sehr gering:
  1. Die Pflanze ist braun und leicht zu zerreiben/pulverisieren
  2. Die Halmbasis der Pflanze ist auch unter dem abgestorbenen Blättern nicht mehr grün
  3. Die Wurzeln sind nicht mehr weiß und sehr steif und es gibt keine Feuchtigkeit in der oberen Schicht des Bodens

Wenn das der Fall ist, ist es wahrscheinlich, dass sich die Pflanze nach der Bewässerung nicht mehr erholt und somit eine offene Lücke in der Fläche entsteht.
Quelle: DSV Deutsche Saatveredelung AG


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