Was darf Silomais kosten?

Die Nachfrage nach Silomais dürfte in diesem Jahr besondere Impulse bekommen. Rinderhalter müssen Ertragseinbußen beim Grünlandaufwuchs kompensieren und Betreiber von Biogasanlagen haben kräftig aufgestockt. Doch der Preis für Silomais hat Grenzen.

„Stehend, ab Feld“, so lautet die gängige Verrechnungsgröße für Silomais. Etwas uneinheitlicher sind die Vorstellungen hinsichtlich dessen Preiswürdigkeit. Der Anbieter bzw. Verkäufer möchte einen Preis erzielen, mit dem er mindestens die Anbaukosten für den Silomais abdecken kann. Darüber hinaus interessiert ihn aber die beste Verwertung, nämlich die Frage, ob er den Mais als Silomais verkaufen oder alternativ besser Körnermais ernten soll. Der Nachfrager bzw. Käufer wird maximal bereit sein, den Preis zu bezahlen, den er für den Einsatz alternativer Produktionsmittel bezahlen muss. Der Preiskorridor für Silomais wird demnach von seinem Erzeugungswert und seinem Substitutionswert eingegrenzt.
Die Berechnungen dienen der Orientierung, sie stellen weder eine Marktanalyse, noch eine Preisvorgabe dar. Auf jedem Einzelbetrieb sieht die Kalkulation anders aus. Große Unterschiede bestehen beispielsweise bei den Düngungskosten, den Kosten der Arbeitserledigung, den Flächenkosten usw.

Mindesterlöse von 1.000 bis 1.400 €/ha

Im Folgenden werden aus Gründen der besseren Vergleichbarkeit und Nachvollziehbarkeit alle Werte netto, also ohne Mehrwertsteuer, dargestellt. Um den Bruttopreis zu erhalten, müssen Pauschalierer 10,7 % und Regelbesteuerer 7,0 % MwSt. beim Verkauf hinzurechnen. Bei den Erzeugungskosten für Silomais wurden die Düngungskosten nach Entzug auf Mineraldüngerbasis angesetzt. Es errechnen sich bei diesen Werten je nach Standort (350 bzw. 650 €/ha Flächenkosten) notwendige Mindesterlöse für den Silomaisverkauf ab Feld von 1.000 bis 1.392 €/ha.

Maximal 36,40€ /t ab Feld

Aus Sicht des Käufers stellt sich die Frage: Lohnt sich der Zukauf von Mais oder können die notwendigen Zukaufsanteile besser durch andere Futtermittel ersetzt werden? So kann beispielsweise statt Silomais mehr Getreide in Verbindung mit Stroh oder Trockenschnitzeln eingesetzt werden. Werden zum Beispiel 10 kg Silomais aus der Tagesration einer Milchkuh mit 25 kg Tagesleistung durch 2,1 kg zusätzlichen Weizen und 1,4 kg Futterstroh ersetzt, so fallen für Weizen und Stroh je Kuh täglich 51 Cent an. Dies entspricht einem Vergleichspreis für Silomais frei Trog von 5,10 €/dt. Um auf die Verrechnungsgröße „Stehend, ab Feld“ zurückzurechnen, müssen von diesem Wert die Kosten für Ernte, Lagerung und Verluste abgezogen werden. Es ergeben sich somit Preise für Silomais ab Feld je nach Ertragsstufe zwischen 34,24 und 36,40 €/t, wenn es um den Vergleich mit Weizen in der Fütterung geht (Übersicht 1).
Silomais: Kosten?

(Bildquelle: Elite Magazin)

Nährstoffanalysen helfen

In diesem Jahr ist beim Mais hinsichtlich Ertrag und Qualität mit erheblichen Differenzen zu rechnen. Käufer und Verkäufer sind auf der sicheren Seite, wenn der Silomais gewogen und auf Nährstoff- sowie Trockensubstanzgehalt untersucht wird. Die Zusammenstellung von Futterrationen für die Tiere wird dadurch erheblich erleichtert und die Preisfindung wird auf eine sichere Basis gestellt.
Quelle: Josef Assheuer, LWK NRW