Vorsicht Milbengefahr: Kuhbürsten reinigen!

Kuhbürsten müssen regelmäßig gereinigt werden, denn Parasiten nutzen diese gerne als Nistmöglichkeit. Was Sie tun können, damit sich die Bürsten nicht zur "Milbenschleuder" wandeln, wie Sie Räude und Hautpilzinfektionen im Bestand wirksam bekämpfen können, erläutert Dr. Gotthartd Ilchmann aus Petershagen.

Insbesondere Räudemilben und Pilzsporen fühlen sich in Kuhbürsten wohl. Räudemilben z.B. können bis zu acht Wochen außerhalb ihres Wirts überleben. Die wirtschaftlichen Einbußen durch die Parasiten sind nicht zu verachten: Tiere mit Räude, Hautpilzerkrankungen oder Glatzflechte lassen die Milchleistung sinken und erzielen beim Verkauf schlechtere Preise. Mit Räudemilben infizierte Tiere können zwar wirksam mit Aufgussmitteln behandelt werden und auch gegen Pilzsporen gibt es auf Kresolbasis wirkende Präparate, überleben die Parasiten jedoch in der Kuhbürste, stecken sich die Tiere immer wieder auf's Neue an. Gerade mit Räude infizierte Tiere verspüren einen starken Juckreiz und suchen deshalb die Kuhbürste immer wieder auf. So nimmt der Teufelskreis seinen Lauf.

Kuhbürste mindestens zwei Mal jährlich desinfizieren

Werden Kuhbürsten mindestens alle sechs Monate gereinigt und auf Basis von Kresolen desinfiziert, können zunächst Erreger wie Staphylokokken oder Streptokokken (rufen Wundinfektionen hervor) beseitigt werden. Speziell Milben können unter dem Zusatz von Präparaten mit Organophosphaten abgetötet werden. Auch Haare, die oft unter Kuhbürsten zu finden sind, müssen zur wirksamen Bekämpfung, beseitigt werden, da sie ebenfalls eine Herberge für Parasiten sind.
Wichtig: Ist der Bestand einmal Pilz- und Räudefrei, sollten neueingestallte Tiere eine Schutzimpfung erhalten oder mit einem vorbeugenden Aufguss behandelt werden, bevor sie in die Herde eingegliedert werden.