US-Milchfarmer schreiben rote Zahlen

Nach Kalkulationen des US-Landwirtschaftsministeriums sind die Vollkosten der Milchproduktion in den Vereinigten Staaten im laufenden Jahr erheblich gestiegen. Die Milcherzeugung in den USA war über weite Strecken des Jahres 2012 ein Verlustgeschäft.

In den ersten zehn Monaten 2012 fielen für die Erzeugung eines Kilogramms Milch Gesamtkosten von durchschnittlich 25,54 $/cwt (43,4 Cent/kg) an; das waren 2,56 $/cwt (4,4 Cent/kg) oder 11,1 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Im zuletzt berechneten Monat Oktober 2012 waren die Vollkosten sogar um umgerechnet 8,5 Cent/kg oder ein Fünftel höher als im Vorjahresmonat. Das US-Agrarressort wies allerdings darauf hin, dass die absoluten Kostendaten gewisse Unschärfen aufweisen könnten, da sie lediglich aus der Entwicklung von Indizes abgeleitet würden.
Dennoch ist offensichtlich, dass insbesondere der Preisanstieg für Futtermittel die Milcherzeugung verteuert hat. Für diesen Kostenfaktor weist das US-Ministerium von Januar bis Oktober einen Durchschnittswert von 14,22 $/cwt (24,2 Cent/kg) aus; das waren fast 19 % mehr als im Vergleichzeitraum 2011 und sogar knapp 38 % mehr als 2010. Mehr Geld mussten die US-Farmer für die Erzeugung eines Kilogramms Milch aber auch in den Bereichen Arbeitslöhne und maschinelle Ausrüstungen aufwenden; die Kosten für Energie und Veterinärdienstleistungen lagen dagegen in etwa auf Vorjahresniveau.
Aus den Daten des US-Agrarressorts geht weiter hervor, dass die Milcherzeugung in den USA über weite Strecken des Jahres 2012 ein Verlustgeschäft war. Im Oktober 2012 lag der durchschnittliche Milcherzeugerpreis frei Rampe Molkerei bei 21,50 $/cwt (36,4 Cent/kg). Das reichte gerade aus, um die variablen Kosten zu decken, nicht aber um die gesamten Vollkosten von 29,1 $/cwt (49,2 Cent/kg) zu begleichen. (AgE)