Unternehmens-Ergebnisse zwischen 51 % und 70 % eingebrochen

Aus den ersten vorliegenden Buchführungs-Ergebnissen resümierte der Verband der Landwirtschaftskammern (VLK) für die Futterbaubetriebe einen erheblichen Einbruch der Unternehmens-Ergebnisse. Viele Milchkuh-Betriebe befinden sich in einer existenzbedrohenden Lage.

Die Unternehmens-Ergebnisse der deutschen Futterbaubetriebe sind im Wirtschaftsjahr 2014/15 deutlich stärker als erwartet zurückgegangen. Der Verband der Landwirtschaftskammern (VLK) resümierte aus den ersten vorliegenden Buchführungs-Ergebnissen einen Einbruch der Unternehmens-Ergebnisse zwischen 51 % und 71 %.
Im Betriebsergebnis seien die schlechten Preise deutlich stärker als die Kostensenkungen durchgeschlagen. Erreicht wurden Betriebseinkommen zwischen 24.000 Euro und 40.000 Euro. Über den gesamten Betrachtungszeitraum hinweg gesehen stellten sich massive Einbußen von 16 % bis 21 % für das Milchgeld ein. Regional übliche Auszahlungspreise für das Gesamtjahr 2014/15 rangierten zwischen 32 Cent und 34 Cent je Kilogramm Milch (6 bis 7 Cent weniger). Die gesunkenen Kosten für Futtermittel, das betriebliche Wachstum und günstigere Tierzukäufe konnten die rückläufigen Einnahmen der Milchkuhbetriebe oft lediglich mildern.
Die Folgen waren dem Verband zufolge Eigenkapitalverluste und große Liquiditätsprobleme. Die Nettorentabilität des Futterbaus erreichte Werte zwischen 49 % und 67 %. Vor allem im weniger erfolgreichen Viertel der Milcherzeuger schlossen die Betriebe häufig mit einem Verlust ab.
Erstmals wurde zudem eine stagnierende Milchleistung festgestellt. Ursachen dafür seien unter anderem die fehlende Liquidität der Betriebe, um Kraftfutter kaufen zu können. Vor allem Höfe, die in den zurückliegenden Jahren großzügig investierten, haben nun einen hohen Kapitaldienst zu leisten. Hinzuweisen ist außerdem auf Betriebe, die stark von der letzten Superabgabe der ausgelaufenen Quotenregelung betroffen wurden. Gerade in solchen Fällen gerieten selbst bestens geführte Milchviehbetriebe in dramatische Liquiditätsprobleme. Viele Betriebe befinden sich in einer existenzbedrohenden Lage.
Eine grundsätzliche Erholung der Märkte ist nach der Prognose der Landwirtschaftskammern noch nicht in Sicht. Das aktuelle Wirtschaftsjahr 2015/16 dürfte ähnlich kritisch werden.

Einfluss der Betriebsleiter-Fähigkeiten wird immer größer

Während einige Betriebe rote Zahlen schreiben, gibt es genauso landwirtschaftliche Unternehmen, die bei vergleichbarer Ausrichtung und bei vergleichbarer Faktorausstattung auch unter diesen ungünstigen Bedingungen noch Gewinne erwirtschaften und eine volle Faktorvergütung oder noch mehr erzielen. Festzuhalten ist, dass im Wirtschaftsjahr 2014/15 zwei Drittel aller landwirtschaftlichen Betriebe kein ausreichendes Einkommen erwirtschaften konnten. (AgE)