Überlieferung fast schon absehbar

In den ersten fünf Monaten des Quotenjahres 2013/14 haben die deutschen Milcherzeuger mehr Milch an die Molkereien angeliefert als im Vorjahreszeitraum. Die anteilige Quote wurde um schätzungsweise 0,7 % überliefert. In den kommenden Monaten wird das Milchaufkommen voraussichtlich weiter expansiv sein.

Schätzungsweise 13 Mio. t Milch haben deutsche Milcherzeuger im Zeitraum April bis August 2013 an Molkereien angeliefert. Das waren 1,7 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Spielraum, das Milchaufkommen im Rahmen der vorhandenen Quoten zu steigern, ohne dass es zur Überlieferung kommt, beläuft sich auf knapp ein Prozent. Dieser ist bereits in den ersten Monaten des Quotenjahres weitgehend ausgereizt worden.
Quotenprofil

(Bildquelle: Elite Magazin)

Das Anlieferungsverhalten in der ersten Hälfte des Milchwirtschaftsjahres ist für das Gesamtjahr erfahrungsgemäß nicht unbedingt richtungsweisend. Bei den aktuellen Bedingungen, die für die Milcherzeuger herrschen, ist allerdings davon auszugehen, dass auch in den kommenden Monaten mehr Milch angeliefert wird als in den Vorjahren um die gleiche Zeit: Bei höheren Milchaufzahlungspreisen der Molkereien, die in den nächsten Monaten voraussichtlich weiter steigen werden, und gewissen Preisrückgängen für Kraftfutter ist die Milcherzeugung profitabler als in der zweiten Hälfte des Jahres 2012. Die Grundfuttervorräte sind regional von recht unterschiedlicher Qualität, teilweise aber auch besser als im Vorjahr um die gleiche Zeit. Nicht zuletzt lässt auch der etwas höhere Milchkuhbestand eine gewisse Zunahme des Milchaufkommens erwarten. Damit ist davon auszugehen, dass sich die Quotenausnutzung in den nächsten Monaten noch weiter erhöhen wird und die Gefahr besteht, dass das Quotenjahr mit höheren Strafzahlungen nach Brüssel enden wird als die beiden Vorjahre.

in 1.000 Tonnen

anteilige Quote

12.868,5

12.997,5

+ 1,0

Milchanlieferung

12.789,6

13.006,9

+ 1,7

Fettkorrektur

81,5

85,2

+ 4,6

fettkorrigierte Milchanlieferung

12.871,10

13.092,10

+ 1,7

Quotenausschöpfung (%)

100,00

100,70

Aussagen über die mögliche Höhe der Überlieferung oder gar die Höhe der Bundessaldierung sind derzeit aber noch nicht möglich. Nach der aktuellen Hochrechnung von ZMB und AMI sind die anteiligen Quoten in den ersten fünf Monaten des laufenden Quotenjahres um 0,7 % überliefert worden. Neben der Milchanlieferung ist vermutlich auch die Fettkorrektur leicht gestiegen. Letztere lässt sich nicht exakt berechnen, da Unterschreitungen der Referenzfettgehalte stärker ins Gewicht fallen als Überschreitungen. Die bislang vorliegenden Daten über die Fettgehalte in den ersten milchreichen Monaten des Quotenjahres deuten aber in Verbindung mit den höheren Milchmengen auf eine leicht steigende Fettkorrektur hin.

EU: Weniger Milchprodukte im ersten Halbjahr erzeugt

Auch in Nachbarländern wie den Niederlanden und Dänemark sind die Quoten zum Auftakt des aktuellen Quotenjahres stärker ausgeschöpft worden als im Vorjahreszeitraum, so dass sich auch dort die Gefahr spürbarer Quotenüberlieferungen abzeichnet. Auch dort werden die Anlieferungen zunächst vermutlich expansiv bleiben. Dennoch standen in den ersten sechs Monaten von 2013  den Molkereien in der heutigen EU aus 28 Mitgliedstaaten kalenderbereinigt 1,3 % weniger Milch zur Verfügung als im Vorjahreszeitraum.