Coronavirus

Trotz Corona genügend Futter?

Wird es auch in den nächsten Wochen ausreichend Futter geben? Ein Frage, die sicherlich viele Milchkuhhalter umtreibt. Die Vertreter der Futtermittelbranche sind sich sicher die Versorgung gewährleisten zu können. Ein Update!

Die Futtermittelwirtschaft setzt gerade alles daran, die Versorgung der Betriebe mit (Kraft-)Futtermitteln sicherzustellen. Das gab der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) in einer Pressemitteilung bekannt. Eine Aufrechterhaltung der Logistik und Handelswege in Deutschland, aber auch in der EU sei jedoch zwingend erforderlich.
UPDATE: Die noch in der vergangenen Woche beobachteten Probleme beim grenzüberschreitenden Verkehr sind dem DVT-Geschäftsführer Peter Radewahn zufolge weniger geworden. Die Verfügbarkeit von Fahrern bleibe jedoch ein Problem. Der DVT-Vertreter räumte ein, dass derzeit eine Verteuerung bei bestimmten Futtermitteln wie beispielsweise Eiweißschroten zu beobachten sei. Diese führte er aber weniger auf deren Verfügbarkeit als vielmehr auf die knappen Logistikkapazitäten zurück. Anhand der aktuellen Bestelleingänge werde deutlich, dass viele Landwirte ihre Lagerräume zeitig auffüllten. Darüber hinausgehende Bevorratungen hält Radewahn nicht für sinnvoll.

Futtermittelhersteller erhöhen die Sicherheitsvorkehrungen

Der Futtermittelhersteller Sano erklärte in einer Pressemitteilung zur Coronalage, dass sie als „systemrelevantes Unternehmen“ eingestuft worden seien und so weiterhin zur Versorgung von Nutztieren beitragen können. „Wir sind in Grafenwald weiterhin produktions- und lieferfähig. Kundenbestellungen können im normalen Rhythmus und Bestellmengen weiterlaufen.“ Auch der Hersteller ForFarmers betont, dass ihnen von Seiten der Regierung noch einmal versichert wurde, als Futtermittelunternehmen ein wichtiges Glied in der Kette der Lebensmittelproduktion zu sein. Damit sei die Belieferung der Betriebe uneingeschränkt sichergestellt. Daneben hat der Futtermittelhersteller verschiedenste Maßnahmen eingeleitet, um die Produktion aufrechterhalten zu können. Dazu gehören z.B. dass sich nur Produktionsmitarbeiter im Werk aufhalten dürfen, der Kontakt zu anderen Mitarbeitern ist ihnen untersagt. Genauso dürfen Mitarbeiter von ForFarmers aus dem Außendienst vorläufig nicht mehr in das Büro kommen.
Auch die Agravis Raiffeisen AG betonte, die Infrastruktur in Corona-Zeiten zu sichern. Es werde alles dafür getan, dass die Standorte weiter geöffnet und arbeitsfähig bleiben. Das gelte für die Raiffeisen-Märkte ebenso wie für das Betriebsmittelgeschäft mit der Landwirtschaft und die Landtechnik-Werkstätten, betonte Dr. Dirk Köckler, Vorstandsvorsitzender der Agravis Raiffeisen AG. Die Baywa AG kündigte ebenso an, ihre „Versorgungsfunktion im Agrar-, Baustoffe- und Energiebereich erfüllen“ zu wollen. Sofern keine behördlichen Auflagen dagegensprächen, „bleiben darum alle deutschen Standorten geöffnet“, so die BayWa AG.
Hier finden Sie weitere Informationen zu Auswirkungen auf den Milchmarkt und die gesamte Milchwirtschaft:
"Corona bewegt die Milchwirtschaft"
"Was, wenn die Mitarbeiter ausfallen?"
"Auswirkungen von Corona auf die Tiervermarktung"
"Corona: Die Milchverarbeitung hat oberste Priorität"
"Besamungen in der Corona-Krise sicherstellen"
Corona: Vermittlungsplattform für Saisonarbeitskräfte gestartet"
"Corona trifft die Molkereien unterschiedlich"
Quelle: dvt, topagrar, Sano, Agravis, agrarzeitung, ForFarmers, AgE