Silierreife - der erste Schnitt steht an

Die sommerlichen Temperaturen der letzten Wochen haben für sehr gute Zuwachsraten im Grünland gesorgt. Die Schnittreifeprüfungen haben für einige Regionen bereits den Startschuss zum 1. Schnitt gegeben.

Die landwirtschaftlichen Beratungsstellen veröffentlichen ihre Reifeprüfungen der Probeschnitte mittlerweile aufgrund der zu unterschiedlichen Standortbedingungen und der damit fehlenden Aussagekräftigkeit oft nicht mehr. Es gilt grundsätzlich für die Einschätzung der Schnittreife die Augen in die eigenen Bestände vor Ort zurichten. Immer öfter wird auch dazu geraten, als Landwirt selbst die Möglichkeit von Frischgrasuntersuchungen in futtermittelanalysierenden Laboren auf Rohfaser-, Rohprotein- und Trockenmassegehalt zu nutzen – nichts sagt besser aus wann die Schnittreife erreicht ist, als die eigenen Bestände!
Ziele zur Erinnerung:
  • Für die Verwertung in grasbetonten Milchkuhrationen sollen die Aufwüchse in einem Bereich zwischen 21% und bis 24 % Rohfaser (XF % i.TM) sowie bei mind. 15% Rohprotein (XP % i.TM) in der TM liegen. Dabei gilt es möglichst schmutzfrei zu ernten, um in der Grassilage hohe Energiegehalte ( 6,3 MJ NEL/kg TM) zu erreichen, erklärt die LWK Niedersachsen einmal mehr im Rahmen ihrer aktuellen Reifeprüfung.
  • Bei Weidelgrasbeständen sowohl bei Wiesen als auch im Feldfutterbau ist das Ährenschwellen ein guter Indikator für den optimalen Schnittzeitpunkt, rät wiederholt die Bayrische Landesanstalt für Landwirtschaft.

  • Für die Verwertung in grasbetonten Milchkuhrationen sollen die Aufwüchse in einem Bereich zwischen 21% und bis 24 % Rohfaser (XF % i.TM) sowie bei mind. 15% Rohprotein (XP % i.TM) in der TM liegen. Dabei gilt es möglichst schmutzfrei zu ernten, um in der Grassilage hohe Energiegehalte ( 6,3 MJ NEL/kg TM) zu erreichen, erklärt die LWK Niedersachsen einmal mehr im Rahmen ihrer aktuellen Reifeprüfung.
  • Bei Weidelgrasbeständen sowohl bei Wiesen als auch im Feldfutterbau ist das Ährenschwellen ein guter Indikator für den optimalen Schnittzeitpunkt, rät wiederholt die Bayrische Landesanstalt für Landwirtschaft.

Mehr Infos zu den Vorteilen einer betriebsindividuellen Frischgrasanalyse und zur Bestimmung des idealen Schnittzeitpunktes finden Sie in dem Elite-Artikel "Auf Halmfühlung gehen" (2/2017).
Unter den folgenden kurzen Zusammenfassungen und Links finden Sie Informationen zur Reifeentwicklung der Bestände in den entsprechenden Regionen:

In Schleswig-Holstein aktuell noch wenig Aufwuchsmasse

Mit Ausnahme des Welschen Weidelgrases und Ackergrases zeichnete sich das Grünland in der vergangenen Woche zur Beprobung am 19.04. dadurch aus, dass bisher wenig Biomasse gebildet wurde, berichtet die Landwirtschaftskammer in Schleswig-Holstein. Im Grünland stehe das nährstoffreiche noch kurze Gras kurz vor bzw. gerade in der produktiven Biomassebildung. Ackergras zeichnete sich bereits durch einen deutlichen Entwicklungsvorsprung aus. Fazit: Bisher lag nur mäßiges Wachstum vor. In den nächsten Wochen wird sich die Biomassebildung erhöhen und damit auch die Qualitätsänderung in den Beständen. Die nächste Beprobung findet am 26.04. statt. Die Ergebnisse werden ab dem 02.05.2018 veröffentlicht unter: https://www.lksh.de

Mecklenburg-Vorpommern: Hier dauert auch noch etwas

"Ein zu kalter März, eine vergleichsweise hohe Wassersättigung der Böden, teilweise immer noch Wasserüberschuss auf den Flächen, im April Temperaturschwankungen bis hin zum Sommertag bei insgesamt doch für den Graswuchs förderlichen Graden, haben die Frühjahrsentwicklung der Futterbestände beeinflusst, berichtet die LUFA Rostock der LMS Agrarberatung. Auch wenn in den letzten Tagen günstige Bedingungen für den Futterwuchs herrschten, die ermittelten TM-Erträge liegen gegenüber anderen Jahren zu vergleichbaren Terminen zunächst auf mäßigem Niveau bzw. derzeit noch etwas unterhalb der Vorjahreserträge. Aufgrund der Witterung ist jedoch eine zügig fortschreitende Massebildung zu erwarten. Die Ergebnisse der Schnittzeitpunktermittlung der LUFA Rostock finden Sie hier: http://www.lms-lufa.de

Niedersachsen wartet auf Anfang Mai!

Ergebnisse zum Ackergras vom 18.04.2018: Bei Aufwuchshöhen unter 30 cm (23 – 29 cm) erreichten die Feldgrasbestände Trockenmasseerträge von 10,6 dt (Küste) bis 17,7 dt (westliches Niedersachsen). Eine Reifeentwicklung ist bei Rohfasergehalten von 18-19 % ebenfalls erkennbar. Die Rohproteingehalte sind mit 28-34,4 % XP i.TM noch sehr hoch. Im Verlauf der ersten Maiwoche sei dann, wenn die Witterung weiterhin günstig bleibt und kein erneuter Kälteeinbruch folgt, mit einem Beginn der Feldgrasernte zu rechnen. Genaueres wird nach dem erneuten Probeschnitt und der darauf basierenden Prognose des DWD am kommenden Montag (30.04.) berichtet.
Ergebnisse zum Wiesengras (Probe 18.04.): Bei Aufwuchshöhen von 5-17 cm sind die Grünlandbestände noch sehr unterschiedlich entwickelt. Auch die Erträge schwankten von 3,4 dt/ha in der Wesermarsch bis 7,5 dt/ha Trockenmasse im nördlichen Niedersachsen. Die XF-Gehalte lagen allgemein noch bei 15 % (14,0 bis 17,1 XF % i.TM) und die XP-Gehalte deutlich über 25% (XP % i.TM 30,3 bis 27,4). Die Entwicklung der Grünlandbestände wird voraussichtlich erst im Mai deutlicher zulegen. Die aktuellsten Ergebnisse der Grünlandreifeprüfung finden Sie hier: http://www.lwk-niedersachsen.de

Nordrhein-Westfalen: Schnittreife vielerorts erreicht!

Unter anderem am Niederrhein und auch in der Eifel in Nordrhein-Westfalen hat die Grassaison 2018 begonnen – erste Futterbaubetriebe haben ihren 1. Schnitt gehäckselt.
Die sommerlichen Temperaturen in den vergangenen Wochen hatten bei gleichzeitig guter Wasserversorgung für erhebliche Zuwächse gesorgt (am Standort Kleve in der KW 16 rund 2 dt/ha TM, bei XF 20,8 %). Die LWK NRW wies basierend auf den Ergebnissen ihrer Probeschnitte im Ackerfutter (Welsches Weidelgras) darauf hin, dass ausgehende von täglichen Rohfaser-Zunahmen von 0,5 % XF i.d. TM die optimale Schnittreife in den Niederungen Ende vergangener Woche bzw. Anfang dieser Woche (KW 17) erreicht werden konnte. Die TM-Erträge werden auf 50 bis 55 dt/ha TM geschätzt.
Laut der Prognose des deutschen Wetterdienstes könnte am Niederrhein die optimale Schnittreife mit ca. 22 % im Dauergrünland Ende dieser Woche – also jetzt – erreicht worden sein.
Das gilt natürlich nicht gleichermaßen für alle Niederungen bzw. Regionen! So ist im Vergleich zu den Niederungen, die Vegetation im Mittelgebirge noch deutlich zurück, berichtet die Landwirtschaftskammer NRW. Die Reifeprüfungen an den dortigen Standorten sind am 20.4. gestartet. Erfahrungsgemäß erhöhen sich die Zuwachsraten dort erst ab Anfang Mai. Die aktuellen Ergebnisse finden Mitglieder im wöchentlichen Informationsdienst Milch- und Rinderproduktion der LWK NRW.

Auch in Hessen geht's voran

An den Standorten Eschwege und Fritzlar wurde am 23.4. ein Probeschnitt durchgeführt. In Eschwege lagen die Rohfasergehalte der verschiedenen Flächen bereits über 20 % (22,8 %; 21,4 %; 20,5 %), genau wie am Standort Fitzlar (20,6 %; 22 %; 21 %; 21,8 %). Die Rohproteingehalte reichen an beiden Standorten von 22,7 % bishin zu 29,9 %. Mehr Infos und die aktuellsten Ergebnisse der Reifeprüfung Grünland 2017 finden Sie für Hessen unter: https://www.llh.hessen.de
Für Rheinland-Pfalz ist bislang noch keine Prognose veröffentlicht. Die Ergebnisse, sobald vorhanden, werden hier veröffentlicht: http://www.dlr.rlp.de

Sachsen: Feldgras ist schnittreif, Wiesenbestände Anfang der kommenden Woche

Die Schnittzeitpunktprognose des Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie von Anfang dieser Woche (23.04.2018) zeigt für alle Standorte noch mit XF-Gehalten von um die 19 bis 20 %/kg TM noch knapp zu junge Wiesen-/Dauergrünlandbestände an. Zum Anfang der kommenden Woche (30.04.) ist damit zu rechnen, dass die Schnittreife mit 22 % (24 h-Silage) bzw. 21 % (48 h-Silage) erreicht ist. Die Feldgrasbestände sind auch hier in der Entwicklung schon etwas fortgeschritten. Die ausführlichen und aktuellsten Ergebnisse finden Sie hier: https://www.landwirtschaft.sachsen.de

Bayern: Sehr unterschiedliche Bestände, aber auch hier geht's jetzt los

Der erste Probeschnitt aus der 16. Kalenderwoche (16.4.2018) zeigte, dass sich die Erträge stark unterscheiden. Besonders im Alpenvorland konnten bis dato noch nicht an allen Standorten Probenahmen durchgeführt werden, weil das Graswachstum erst begonnen hatte. Die höchsten TM-Erträge sind bis jetzt in den Gunstlagen des Voralpinen-/ und Tertiärhügelland festgestellt worden. Hier können vor allem Wiesen mit hohem Wiesenfuchsschwanz- oder Weidelgrasanteil Ende April oder in der ersten Maiwoche silierreif werden.
Die derzeit festgestellten-Werte bei ADFom befinden sich alle noch unterhalb des Orientierungswertes. Jedoch begünstigen geringe Niederschläge zusammen mit hohen Temperaturen den Verholzungsgrad der Pflanzen. In den Agrargebieten Jura, Nordbayerisches Hügelland und Ostbayrisches Mittelgebirge sind derzeit schon ADFom-Werte von über 230 g /kg TM festgestellt worden. Die angestrebte Obergrenze kann in diesen Regionen bei weiterhin sommerlichen Bedingungen bald erreicht sein. Die aktuellen Infos der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft zum Aufwuchs (alle Standorte) finden Sie unter http://www.lfl.bayern.de.
Bearbeitet: Berkemeier