Sensoren liefern neue Erkenntnisse für die Klauengesundheit

Im Projekt KlauSens arbeitet die Universität Leipzig mit einem Sensorsystem, dass die Druckbelastung an Sohlenfläche und Ballen und damit die Interaktion zwischen Klaue und Boden misst. Das System hilft Risiken für die Klauengesundheit zu erkennen.

Im Forschungsprojekt „KlauSens“ wird am Veterinär-Anatomischen Institut der Universität Leipzig ein mobiles Sensorsystem zur Messung der Druckbelastungen unter den Klauen von Milchkühen unter Praxisbedingungen entwickelt. Die Kühe tragen in einem Schuh Sensoren an den Klauen, die die Druckbelastungen an Sohlenfläche und Ballen messen und die Daten drahtlos an den Nutzer übermitteln. Die Erkenntnisse aus diesen neuartigen Messungen können Landwirte, Tierärzte und Klauenpfleger bei der Prävention von Klauenerkrankungen unterstützen, da über die Messungen Risiken für Lahmheiten erkannt werden. Die Messdaten des Sensorsystems können etwa dabei helfen, Neuentwicklungen oder Probleme im Bereich der Laufflächengestaltung oder aber auch die Wirkung bzw. den Effekt klauenpflegerischer Eingriffe objektiv zu beurteilen.

Genaue Erkenntnisse zum Fußdruck schon im Vorgängerprojekt

Im Vorgängerprojekt „ProKlaue“ konnte bereits eine Analyse der Druckverhältnisse unter der Klaue unter Praxisbedingungen durchgeführt werden, und zwar erstmals für beide Klauen des Rindes getrennt. Ergebnisse war unter anderem:
  • die Erkenntnis, dass auf allen untersuchten Böden die beiden Einzelklauen nicht gleichmäßig belastet werden.
  • das erhebliche Unterschiede im durchschnittlichen und maximalen Druck für das Fußen auf verschiedenen Laufflächen bestehen.

In diesem Projekt konnten erstmals Daten über mehrere Schritte einer Kuh hinweg aufgezeichnet werden. Diese Daten lieferten im Vergleich zu anderen Messungen deutlich praxisnähere und detailliertere Erkenntnisse. Das Projekt „ProKlaue“ zeigte, dass das verwendete Druckmesssystem erfolgreich beim Milchrind eingesetzt werden kann. Deshalb soll im Folgeprojekt „KlauSens“ nun das mobile Sensorsystem zur Praxistauglichkeit und Marktreife weiterentwickelt werden.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter dem Link "Forschungsprojekt KlauSens".
Hintergrundinformationen
Durchgeführt wird „KlauSens“ von der Universität Leipzig (Veterinär-Anatomisches Institut) und der Thorsis Technologies GmbH. Unterstützung gibt es von der Firma Kraiburg und der Tierarztpraxis Dr. Wilhelm. Einen ersten Einblick in die Sensorik bietet Thorsis Technologies bereits unter www.ungulapress.de
Das Projekt „ProKlaue“ wurde aus Mitteln des Zweckvermögens des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert, „KlauSens“ erhält nun über die Deutsche Innovationspartnerschaft Agrar (DIP) ebenfalls Mittel aus diesem Zweckvermögen. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) betreut die Arbeiten als Projektträger. Die Deutsche Innovationspartnerschaft Agrar fördert neue Ideen aus der Forschung und Entwicklung mit dem Ziel der Erlangung der Marktreife und damit den Eingang in die landwirtschaftliche Praxis zu finden. Die Koordination der DIP-Arbeit übernimmt die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eingerichtete Geschäftsstelle in der BLE.
Quelle: Universität Leipzig


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