Sektor-Strategie Milch soll bis zum Jahresende stehen

Um die Milchbranche stabiler für künftige Krisen aufzustellen, erwartet die Bundeslandwirtschaftsministerin jetzt von Molkereien und Milcherzeuger bis Ende 2018 eine Sektor-Strategie Milch entwickelt zu haben.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat sich am Dienstag (21. August 2018) mit Verbänden der Milchwirtschaft getroffen, um darüber zu diskutieren, wie sich die Milchbranche für künftige Krisen stabiler ausrichten ließe. Im Fokus stand dabei die „Sektor-Strategie Milch“ sowie die Modernisierung der Lieferbeziehungen.
Teilnehmer der Gesprächsrunde waren unter anderem die Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft, der Milchindustrie-Verband, der Deutsche Bauernverband, der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter und der Deutsche Raiffeisenverband.

„Sektor-Strategie 2030“ soll bis Ende 2018 stehen

Die Bundeslandwirtschaftsministerien sieht es als notwendig, die Branche mit marktorientierten Strategien" auszustatten, um sie krisenfester aufzustellen. Dies gelinge allerdings nur mit geeigneten Regelungen der Lieferbeziehungen und -bedingungen.
Um diesem Punkt endlich näher zu kommen, forderte Julia Klöckner die Molkereien und Milcherzeuger dazu auf, bis Ende des Jahres gemeinsam die sogenannte „Sektor-Strategie 2030“ zu entwickeln. Ein externer Mediator soll dabei die verschiedenen Interessen miteinander vereinen.

Prinzip Freiwilligkeit bei Maßnahmen zur Milchmenge soll bleiben

In Bezug auf die Gespräche über mögliche Maßnahmen bzw. Strategien erklärte die Ministerin: „Das Prinzip der Freiwilligkeit bei den Maßnahmen, die an der Milchmenge ansetzen, ist für mich von großer Bedeutung“.
Gleichzeitig ermahnte sie die Beteiligten der Milchbranche aber, dass der Staat durch die Anwendung des Artikel 148 der Gemeinsamen Marktordnung auch verbindliche Regelungen erlassen könne. Im Frühjahr 2018 hatten sich auf der Agrarministerkonferenz dreizehn der sechszehn Bundesländer dafür ausgesprochen. Damit hat der Staat ein Druckmittel, dass die Milchbranche jetzt zu eigenen praxistauglichen Kompromissen und Beschlüssen antreiben sollte.
Vertreter von internationalen Molkereikonzernen hatten bezüglich der Möglichkeiten durch den Artikel 148 der GMO allerdings deutlich gemacht, dass die Anwendung des Artikels wenn, dann nur europaweit sinnvoll wäre. Die Ministerin will sich aufgrunddessen nun weitere Argumente aller Parteien zum Für und Wider der Umsetzung des Artikels 148 einholen, während sie von der Branche jetzt Aktivität erwartet.
Quelle: topagrar


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