Rekordanlieferung erwartet

Beflügelt durch die steigenden Milchpreise setzt sich die Rohstoffanlieferung an die Molkereien auf hohem Niveau fort. Unabhängig von der Entwicklung der Milchmengen im 4. Quartal bringt 2010 einen neuen Anlieferungsrekord.

Seit Beginn des neuen Milchwirtschaftsjahres im April fiel die angediente Menge wieder umfangreicher aus als im Vorjahr. Zuvor war im ersten Quartal 2010 bundesweit weniger Milch angeliefert worden als vor Jahresfrist. In den Folgemonaten haben sich die expansiven Tendenzen im Zuge der steigenden Erzeugerpreise für Milch verstärkt. Bis August ist der Vorsprung gegenüber dem Vorjahr auf knapp 4 Prozent gewachsen. Von Januar bis September haben die deutschen Milcherzeuger schätzungsweise 1,2 Prozent mehr Milch an die Molkereien geliefert als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Mittlerweile wird erwartet, dass im Jahr 2010 die Rekordmarke von 29 Mio.t mindestens erreicht, wenn nicht sogar überschritten wird.
Rekordanlieferung

(Bildquelle: Elite Magazin)

Milcherzeugerpreise über Vorjahr

Nach Schätzung der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) lagen die Erzeugerpreise im Bundesmittel für eine Milch mit 3,7 Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß im Oktober auf 32,6 Cent/kg. Damit haben die Molkereien ihre Auszahlungsleistung gegenüber dem Vormonat bundesweit um 0,6 Cent/kg angehoben. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat entspricht dies einem Anstieg um 7,9 Cent/kg oder 32 Prozent.
In den einzelnen Bundesländern haben sich die Milchpreise unterschiedlich entwickelt. Im Norden der Republik ist die Auszahlungsleistung der Molkereien am stärksten gestiegen. Den mit Abstand höchsten Zuwachs verzeichnen die Milchbauern in Schleswig-Holstein. In ähnlichem Umfang wie im Norden legten die Milcherzeugerpreise in der Region Hessen/Rheinland-Pfalz zu. In Thüringen und Nordrhein-Westfalen hat sich der Zuwachs der Milcherzeugerpreise abgeschwächt.