Quotenbörse: Im Westen nur noch 8 Cent!

Die Milchquotenpreise haben bei der Börsenhandelsrunde am 2. November 2010 erneut nachgegeben. Im Übertragungsgebiet West (alte Bundesländer) sank der Gleichgewichtspreis um vier Cent auf nur noch 8 Ct/kg. Im Osten stabilisierte sich der Gleichgewichtspreis bei 3 Cent. In allen Regionen deutlicher Angebotsüberhang!

Für das gesamte Bundesgebiet wurde ein Gleichgewichtspreis in Höhe von 7 Cent errechnet. Im Juli waren es noch 11 Cent.
Das Gesamtangebot von Milchquoten erreichte bei der 32. Milchbörse mit mehr als 421 Mio. kg ein Rekordhoch seit Börseneinführung. Im Westen wurden insgesamt 324 Mio. kg angeboten, nachgefragt wurden jedoch nur 192,2 Mio. kg Milch. Während nahezu alle Nachfrager (95,5 %) bedient werden konnten, gingen viele Anbieter leer aus. Nur 56,5 % der angebotenen Menge wurde letztlich gehandelt. Knapp der Hälfte der Anbieter gelang es also nicht, die Quote an der Börse loszuschlagen. Diese Mengen dürften beim kommenden Handelstermin im April erneut auf den Markt kommen (zu günstigeren Konditionen).
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(Bildquelle: Elite Magazin)

In Süddeutschland scheint der Strukturwandel erneut an Tempo aufgenommen zu haben, hier haben etliche Milchbauern ihre Quoten an der Börse angeboten, die Nachfrage hielt sich dagegen in Grenzen. Im Nordwesten ist dagegen nur ein geringer Nachfrageüberschuss zu beobachten.
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(Bildquelle: Elite Magazin)

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(Bildquelle: Elite Magazin)

Quote wandert weiter von Süd nach Nord

Der Süden verliert weiter Quote an den Nordwesten. Bayern hat erneut 16,2 Mio. kg Quote abgeben müssen, Baden-Württemberg 5,4 Mio. kg. Erneut große Zuwächse können Niedersachsen, Schleswig-Holstein und NRW verbuchen (Tabelle 4). Seit Einführung der bundesweiten Handelbarkeit haben nur diese beiden Regionen von der Quotenwanderung profitiert. In den neuen Bundesländern hat sich mittlerweile eindeutig Mecklenburg-Vorpommern als Quotenmagnet geoutet, das erneut 8,3 Mio. kg an Land ziehen konnte.
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(Bildquelle: Elite Magazin)

 

Übernahmepreis liegt bei 5,36 Cent

Der Übernahmepreis gilt für alle Pachtverträge, die im Zeitraum  3. November 2010 bis 30. März 2011 enden. Beansprucht ein Pächter bei Auslaufen eines Milchpachtvertrages das Übernahmerecht, so sind an den Verpächter (falls keine Einigung zu einem geringeren Preis erzielt wird), der Übernahmepreis zu bezahlen (67 % des Gleichgewichtspreises).