Quotenbörse: Der Norden saugt die Milch auf!

Auffällig beim 33. Milchquoten-Handelstermin am 1. April 2011 ist die ganz klare Verlagerung der Milch in den Nordwesten. Im Durchschnitt hat jeder die Milcherzeuger in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein rund 100.000 kg Milchquote nachgefragt. Bedingt durch diesen Nachfragesog hat der Süden erneut dramatisch an Milch verloren.

Der Milchquotenpreis bleibt stabil! Bei der 33. Milchquotenbörse wechselten die Quoten für einen Preis von 7 Cent je Kilogramm den Besitzer (durchschnittlich gewogener, vom DBV ermittelter Gleichgewichtspreis für das Gesamtgebiet Deutschland). Damit ist der Gleichgewichtspreis gegenüber dem letzten Handelstermin im November 2010 unverändert geblieben. Im Übertragungsgebiet West wechselten die Quoten den Besitzer zu einem Gleichgewichtspreis von 8 Cent je Kilogramm, im Übertragungsgebiet Ost zu einem Preis von 2 Cent je Kilogramm. Dies bedeutet gegenüber dem letzten Börsentermin einen Preisrückgang um 1 Cent je Kilogramm in den neuen Ländern, während der durchschnittliche Gleichgewichtspreis in den alten Bundesländern konstant geblieben ist.
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(Bildquelle: Elite Magazin)

Deutlich mehr Quote nachgefragt

Mit knapp 430.000 t lag die im Westen nachgefragte Menge deutlich über dem Wert des November-Handelstermins mit knapp 255.000 t. Zurückzuführen dürfte dieser Effekt auf die hohe Milchanlieferung um die Jahreswende zu sein. Viele Erzeuger rechnen in den kommenden Jahren mit einer Überlieferung ihrer Quoten und versuchten durch das mögliche Risiko (Superabgabe) durch eine Aufstockung der betrieblichen Referenzmenge zu minimieren.
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Norddeutsche suchen im Durchschnitt 100.000 kg
Auffällig bei diesem Handelstermin ist die ganz klare Verlagerung der Milch in den Nordwesten. Im Durchschnitt hat jeder die Milcherzeuger in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein rund 100.000 kg Milchquote nachgefragt. Bedingt durch diesen Nachfragesog hat der Süden erneut dramatisch an Milch verloren. Allein aus Bayern sind 38.840 t Milch gen Norden abgeflossen, aus Baden-Württemberg 10.088 t und aus Hessen 10.353 t. Unter dem Strich haben die 3 Bundesländer seit Einführung der bundesweiten Handelbarkeit der Quoten 241.300 t Milch verloren (entspricht in etwa 34.500 Milchkühen mit einer Durchschnittsleitung von 7.000 kg Milch). In etwa die gleiche Menge haben die drei nordwestdeutschen Bundesländer zugewonnen.
Dass das Interesse an der Milchproduktion im Süden rückläufig ist, zeigt auch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. In den beiden Südländern und Hessen ergab sich ein teilweise deutlicher Nachfrageüberhang. Auch in den neuen Bundesländern (Handelsgebiet Ost)  übertraf die angebotene Menge  mit knapp 78.000 t die Mengennachfrage von etwa 51.000 t deutlich.
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