Querdenken - aber wie?

Einen weiteren Stall oder doch lieber in einen anderen Betriebszweig investieren? Um auf neue Ideen zu kommen, sollten Milchkuhhalter ab und zu gewohnte Pfade verlassen. Tipps, wie das gelingen kann!

Wer sein Unternehmen weiterentwickeln will, braucht neue Ideen. Was vor 30 Jahren noch unvorstellbar war, ist heute häufig Standard. Nicht selten hat ein Milchkuhhalter zwischen den 60er und 80er Jahren seinen Kuhbestand verdoppelt – zweimal! „Großes Schaffen heißt großes Denken“, sagt daher auch Coach Clemens Große Macke. Doch im Alltag ist es häufig schwierig, sich derart frei zu machen, dass ein Querdenken, ein Rumspinnen, ein auf-neue-Ideen-kommen möglich ist. Diese Tipps können dabei helfen:
  • Die gewohnten Pfade verlassen: Wer sagt denn, dass Milchkuhhalter immer die EuroTier besuchen müssen? Gehen Sie auf Verbrauchermessen, die „Anuga“ oder die „VeggieWorld“, oder auf Fachkonferenzen für den Mittelstand! Trends kommen in der Landwirtschaft meist fünf bis zehn Jahre später an als in anderen Branchen. Daher woanders auf neue Ideen kommen!
  • Verreisen: Hilfreich ist es, sich zwei Mal im Jahr drei Tage Auszeit vom Betrieb zu nehmen und in eine komplett andere Umgebung auszuweichen. Denken Sie über Ihr Leben und über Ihre Ziele nach und fühlen Sie in sich hinein, ob sich etwas in Schieflage befindet. Das gelingt mit ein wenig Abstand meist um einiges deutlicher.
  • Einen „Unternehmer-Stammtisch“ haben: Lässt sich gut mit der anderen Umgebung oder einer Reise kombinieren – das Brainstorming mit Freunden oder Berufskollegen. Ruhig mal rumspinnen, neue Ideen entwickeln, neue Geschäftsideen querdenken! Dazu passt auch noch eine weitere Methode:
  • Brainstorming in „high speed“: Eine Gruppe von Leuten oder einen Partner eine Minute lang zwanzig, dreißig, vierzig Lösungsvorschläge zu einem bestimmten Problem notieren lassen. Egal was – Hauptsache schnell und viel! Wichtig ist, zu diesem Zeitpunkt nicht zu bewerten. 80% der Vorschläge werden undurchführbar oder unsinnig sein. In den übrigen 20% können sich aber durchaus hilfreiche Lösungen verbergen, die anschließend weiter diskutiert werden könnten: Wie müsste die Idee weiterentwickelt werden? Wie könnte ein Geschäftsmodell aussehen?

Nach der Ideenfindung geht es um die Planung und Konkretisierung, bei der wieder andere Merkmale eine Rolle spielen: Nicht Verrücktheit, sondern Rechnen und Kalkül übernehmen dann die Oberhand, um aus den Ideen wirklich Taten werden zu lassen. Für die Umsetzung könnte ein langer Atem nötig sein. Malen Sie sich daher ganz genau aus, wie es sich anfühlt, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben: Wie sieht es auf dem Betrieb dann aus? Was steht wo? Wie sehen die Kühe aus? Wie reagieren Familie und Mitarbeiter? Wie fühlen Sie sich dabei? Indem Sie visualisieren, sich Ihre Version genau vorstellen, motivieren Sie sich, darauf hinzuarbeiten.
Noch mehr Ideen, wie Sie Ihren Betrieb zukunftsfähig ausrichten, bietet der Artikel "Unternehmer brauchen Ziele" in der aktuellen Ausgabe der Elite Impulse!
Quelle: Clemens Große Macke, Institut Querfeld Group


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