Punktlandung bei den Milchquoten?

Nach der jüngsten Hochrechnung von ZMB und AMI wurde die anteilige Quote in den ersten elf Monaten des Quotenjahres 2012/13 zu 99,9 % genutzt. Nach dem verfügbaren Datenmaterial liegt man so nah an der Hundert-Prozent-Marke, dass aufgrund der unvermeidbaren Unsicherheiten bei einer Hochrechnung sowohl eine leichte Überlieferung wie auch eine leichte Unterlieferung nicht definitiv ausgeschlossen werden können.
Von April 2012 bis Februar 2013 haben die deutschen Milcherzeuger schätzungsweise 0,6 % mehr Milch angeliefert als im Vorjahreszeitraum. Die Fettkorrektur dürfte bei höheren Fettgehalten wieder höher ausgefallen sein als im Vorjahreszeitraum. Ihre Berechnung ist anhand von statistischen Durchschnittswerten nicht exakt möglich, da das Verhältnis von Unter- und Überschreitungen der Referenzfettgehalte entscheidend ist. Unter Berücksichtigung der Fettkorrektur ist die anzurechende Milchmenge schätzungsweise um 0,7 % gestiegen. Entscheidend ist auch, wie die Anlieferungskurve in den letzten Märzwochen verlaufen wird. Anfang März war das Anlieferungsverhalten nach einem neuerlichen Wintereinbruch in Deutschland verhalten. In Deutschland hat sich der Anstieg des Milchaufkommens Anfang März abgeschwächt. In der 10. Woche erfassten die Molkereien laut Schnellberichterstattung 0,1 % zwar noch mehr Milch als in der Vorjahreswoche, allerdings wurde das Vorjahresniveau erstmals seit Januar leicht um 0,2 % unterschritten.

EU: 6 % Unterlieferung

Deutschland ist eines der wenigen EU-Länder, in denen die Quote 2012/13 ausgeschöpft wird. In der EU insgesamt wird die Gesamtheit der Milchquoten weniger stark ausgenutzt werden als im Vorjahr. Trotz der Quotenerhöhungen um ein Prozent in allen Ländern mit Ausnahme Italiens ist die Milchanlieferung in der EU-27 in den ersten zehn Monaten des Quotenjahres um 0,2 % zurückgegangen. Die Gesamtheit der Quoten wird voraussichtlich um etwa 6,0 % unterliefert werden. Überlieferungen drohen nur in wenigen Ländern. In Österreich ist es absehbar, dass es erneut zu deutlichen Quotenüberschreitungen kommen wird. Möglicherweise werden auch Dänemark und Polen die Quoten nicht ganz einhalten.

Am 1. April 2013 beginnt das vorletzte Quotenjahr in der EU. Letztmalig werden zu diesem Termin die Quoten in allen Mitgliedstaaten außer Italien um 1 % erhöht werden. Für das letzte Quotenjahr ist keine Erhöhung mehr vorgesehen. Am 31. März 2015 wird das Quotensystem auslaufen.
Quelle: ZMB