Pille gegen Treibhausgase

Ein Futterzusatz aus der Schweiz soll die Methanausscheidungen von Rindern und Kühen um 30 Prozent vermindern. Erste Versuche attestieren der "Pille" gute Erfolge.

Rinder und Kühe gelten als große Klimakiller". In den Mägen der Wiederkäuer entstehen große Mengen Methan. Das Treibhausgas wirkt 25-Mal stärker als CO2. Die Viehwirtschaft weltweit gilt mit einem Anteil von 15 Prozent an allen anthropogenen Treibhausgasen nach den Sektoren Energie und Industrie als drittgrößter Verursacher.  Ein Schweizer Unternehmen hat jetzt eine Pille entwickelt, welche die Methanausscheidungen der Rinder verringern soll.

Zitrusextrakt und Knoblauch stellen Bakterien im Pansen ruhig

Unter der Bezeichnung Mootral" bietet das Schweizer Unternehmen Zaluvida einen neu entwickelten Futterzusatz an, welcher die Fermentation im Pansen der Wiederkäuer verändern und die Methanausscheidungen um 30 Prozent vermindern soll.
Der patentierte Futterzusatz besteht aus natürlichen Inhaltsstoffen und wird aus Knoblauchpulver und Zitrusextrakten hergestellt. Eine gesonderte Zulassung ist nicht erforderlich, erklärt erläutert der Geschäftsführer der Zalivida-Gruppe, Christoph Staeuble. Risiken und Nebenwirkungen habe das Naturprodukt auch nicht. „Die Kühe futtern das wirklich gerne“, weiß er zu berichten. Und: Der Knoblauch-Extrakt lasse sich aus Milch und Fleisch nicht herausschmecken.
Das Unternehmen hofft jetzt, mit Hilfe einer breit angelegten Marketing-Kampagne, die Verbraucher mit einem guten Gewissen hochwertige Fleischwaren vom Rind genießen zu lassen, erläutert Christoph Staeuble. Sein Unternehmen wolle dazu beitragen, das negative Image des Wiederkäuers als einem der Hauptverursacher für Treibhausgasemissionen aufzupolieren.

Bessere Verdauungsleistung

Mootral soll sogar noch die Verdauungsleistung steigern, weil die Bakterien im Magen des Wiederkäuers weniger Nährstoffe „wegmampfen“. In der Folge sollen Rinder und Kühe mehr und schneller schneller Fleisch ansetzen. Damit wären die 50 Euro im Jahr für die Pille schon bald wieder drin. Versuche unter Laborbedingungen hätten eine deutliche Reduktion der Methanausscheidungen belegt, erklärt der Tierphysiologe Prof. Gerhard Breves von der TiHo Hannover, der das Unternehmen wissenschaftlich berät. Er selbst zeigt sich von den Wirkungen des Präparates in eigenen Untersuchungen an der Tierärztlichen Hochschule überrascht. Notwendig seien jedoch weitere Untersuchungen, um die genaue Wirkungsweise aufzuklären.
Weitere Informationen zu diesem Thema unter https://www.mootral.com/ sowie zum Thema Emissionen verringern demnächst in der Elite 6/2017.
Bearbeitet: Veauthier