15. Milchviehtag von Koesling Anderson
Nordost-Betriebe brauchen 35 Cent
Auffällig war im vergangenen Jahr die große Gewinnspanne zwischen den Milchviehbetrieben im Nordosten. Während erfolgreiche Betriebe einen Unternehmergewinn von 1,8 Cent/kg Milch erwirtschaften konnten, mussten weniger erfolgreiche einen Verlust von - 9,1 Cent/kg hinnehmen. Das lag vor allem an den variablen Kosten, denn Futter und Personal wurden deutlich teurer.
Variable Kosten für 80 % des Erfolgs verantwortlich
Ergebnis |
Optimierte Betriebe (+25) |
Nicht optimierte Betriebe (-25) |
Differenz |
Cent/kg Milch |
Cent/kg Milch |
||
Deckungsbeitrag |
6,4 |
-2,1 |
-8,5 |
Unternehmergewinn |
1,8 |
-9,1 |
-10,9 |
Variable Kosten (gesamt) |
28,9 |
37,8 |
8,9 |
Grundfutter |
7,2 |
8,5 |
1,3 |
Kraftfutter |
9,3 |
10,0 |
0,7 |
Personal |
5,3 |
8,4 |
3,1 |
Festkosten |
4,2 |
7,0 |
2,7 |
Etwa 80 % des schlechteren Betriebsergebnisses ist demnach auf die höheren variablen Kosten zurückzuführen. Diese ständig zu kontrollieren kann daher überproportionale Kostensteigerungen verhindern, in dem man schneller auf veränderte Marktbedingungen reagieren kann.
optimierte Betriebe |
Differenz |
|
Milchmenge gesamt (kg) |
6.253.795 |
2.135.381 |
Milchmenge (kg/Kuh) |
9.013 |
818 |
Fettgehalt |
3,89% |
-0,11% |
Eiweißgehalt |
3,38% |
-0,05% |
Zellzahl (Tsd./ml) |
223 |
-18 |
Grundfutterleistung (kg) |
2.348 |
96 |
Kraftfutter (t/Jahr) |
3,48 |
0,19 |
Endbestand Kühe |
723 |
222 |
Abgangsrate (%) |
30,1% |
-6,3% |
Kälberverluste inkl. Totgeburtenrate |
12,1% |
-1,7% |
Milchpreis (Cent/kg) |
31,8 |
0,2 |
Gewinnschwelle Milch (Cent/kg) |
30,0 |
-10,7 |
Zwar waren die „optimierten“ Betrieben etwas größer. Wichtiger als Größe hat sich zur Sicherung des Gewinns aber ein gutes Betriebsmanagement und eine straffe Führung erwiesen, was deutliche Kostenvorteile mit sich bringt.
Futter- und Personalkosten im Blick behalten
Ein Mittel gegen steigende Kraftfutterkosten ist die Erhöhung der Effizienz. Hier sind die ausgewerteten Betriebe auf einem guten Weg (414 g KF je kg Milch im Januar 2010 im Vergleich zu 394 g im Dezember 2012), nichts desto trotz gilt es Reserven zu haben. Steigerungen in der Milchleistung sind nötig, um diesen Wert weiter zu senken. Eventuell ist abhängig von den Grenzkosten ein optimaler Kraftfuttereinsatz bei etwas niedrigerer Milchleistung ökonomisch sinnvoller.
Ausblick
2012 |
Veränderung |
Einschätzung 2013 |
|
Deckungsbeitrag |
6,4 |
8,1 |
|
Unternehmergewinn |
1,8 |
3,8 |
|
abgelieferte Milch |
31,8 |
2,2 (7%) |
34,0 |
Schlacht- und Nutzkühe |
2,1 |
2,1 |
|
Kälber und Jungvieh |
1,3 |
-0,1 |
1,2 |
sonstige Erlöse |
0,1 |
0,1 |
0,2 |
gesamt |
35,3 |
37,5 |
|
Bestandsveränderung |
-0,3 |
-0,3 |
|
Tierzukauf/Zuversetzung |
0,8 |
0,8 |
|
Grundfutter |
7,2 |
7,2 |
|
Kraftfutter |
9,3 |
0,4 |
9,7 |
Personalkosten |
5,3 |
0,1 |
5,4 |
Tierarzt und Medikamente |
1,4 |
1,4 |
|
Energie und Wasser |
1,2 |
1,2 |