Niedrige Milchpreise auch im kommenden Quartal

Die niederländische Rabobank erwartet auch für die kommenden Monate einen weiteren Rückgang der Milchpreise. Erholen wird sich der Milchpreise vermutlich erst Anfang 2016. Milcherzeuger sind daher dazu angeraten, ihre Liquidität genausten im Auge zu behalten.

Die niederländische Rabobank erwartet ihren jüngsten Prognosen zu Folge, auch für die kommenden Monate einen weiteren Rückgang der Milchpreise. Einen Erholung der Milchpreise wird erst für Anfang 2016 erwartet.
Als Gründe für den weiteren Rückgang nennt die Rabobank den erheblichen Anstieg der europäischen Milchproduktion im April, nachdem die Milchquote abgeschafft wurde, die deutliche ausgeweitete Produktion in den Vereinigten Staaten und die zugleich sich nicht erholende Nachfrage aus China und Russland. Kurzfristig gäbe es keinerlei Anzeichen dafür, dass sich die Situation bessern könnte.

Liquidität sinkt weiter

„In den letzten Monaten sind die Milchviehhalter mit einem niedrigen Milchpreis konfrontiert worden“, sagt Jan van Beekhuizen, Branchenmanager Milchviehhaltung bei der Rabobank. „Zudem haben viele für das abgelaufene Milchquotenjahr noch eine kräftige Superabgabe zu zahlen. In den kommenden Monaten wird der Milchpreis dabei unter 30 Euro pro 100 Kilogramm Milch bleiben. Dazu kommen teilweise steigende Grundfutterkosten.“ Aufgrund dieser Fakten schätzt Beekhuizen daher, dass sich die Liquiditätslage der Milcherzeuger in den kommenden Monaten weiter verschlechtern wird.
Er rät dazu die finanzielle Lage auf den Betrieben sehr genau zu überwachen, um alle Verpflichtungen fristgerecht erfüllen zu können. Geplante Investitionen, z.B. in den Austausch von Maschinen, sollten angesichts der erwarteten Lage vorerst besser verschoben werden. Zudem würden die Milcherzeuger gut daran tun, genau nach zu rechnen, ob es sich in den kommenden Monaten tatsächlich lohnt, die letzten Extra-Liter" an Milch teuer zu produzieren.

Wie sich die Preise weiterentwickeln könnten

Auf der Basis der aktuellen Erkenntnisse erwartet die Rabobank nun bis zum ersten Quartal 2016 wieder leicht steigende Milchpreise. Wie genau sich der Milchpreis künftig entwickeln wird, hängt stark davon ab, wie sich das Milchaufkommen in Europa und den USA sowie die Vermarktungschancen nach China und Russland weiter gestalten. Darüber hinaus beginnt der Saisonstart in Neuseeland nun langsam. Die sehr niedrigen Milchpreise werden sich aber möglicherweise hemmend auf die Milchproduktion auswirken.
Hier finden Sie den gesamten Quartalsbericht als PDF (auf Niederländisch).