Nachsorge-Gruppe einrichten!

Eine Nachsorgegruppe ermöglicht auch weniger fiten Kühen einen problemlosen Laktationsstart. Tipps zur Gestaltung einer solchen Gruppenbucht.

Häufig wird heute eine Nachsorgegruppe über einen Zeitraum von bis zu einer Woche bzw./oder über eine Frischmelkergruppe von bis zu drei Wochen diskutiert. Die Nachsorgegruppe kann in den ersten Tagen nach der Geburt als eigene Gruppe aufgestallt werden (nach Möglichkeit in einem Zweiraumlaufstall) oder, bei ausreichender Buchtengröße, in die Vorbereitungsgruppe wieder integriert werden. Dann ist durch Schwenktore oder Separationstore eine stressfreie Trennung zum Melker zu gewährleisten. Eine eigene Nachsorgegruppe bietet die Vorteile, dass sich alle Problemtiere in einer Gruppe befinden. Ein guter Überblick über diese Tiere ist sichergestellt. Viele Maßnahmen wie Kontrolle der Futteraufnahme und Temperaturmessungen sind leicht und effizient durchführbar.
Die Abkalbeboxen und die Aufstallung der Nachsorgegruppe bzw. der Frischmelkergruppe sollten in unmittelbarer Nähe des Melkstandes platziert werden. Dadurch ist ein Zugang zum Melkstand ohne lange Treibwege gewährleistet.
Wie groß müssen die einzelnen Abteile sein, damit eine ungestörte Funktion gesichert bleibt? Dies ist zunächst abhängig davon, ob es sich bei der Betriebskonzeption um kontinuierliche Abkalbungen oder um Abkalbeschwerpunkte handelt. Bei der kontinuierlichen Abkalbung über das ganze Jahr kann von den Werten der folgenden Tabelle ausgegangen werden. Diese zeigt die Aufenthaltsdauer der Kühe in den verschiedenen Produktionsschritten, ihren Anteil in dem einzelnen Leistungsabschnitt und die Empfehlung für das einzelne Haltungsverfahren.
Bei kontinuierlicher Abkalbung lässt sich in Abhängigkeit von der Kuhzahl der notwendige Bedarf an Plätzen in den einzelnen Phasen kalkulieren. Die Anzahl der Abkalbebuchten kann mit ca. 3 bis 4 % der Kuhzahl veranschlagt werden, jedoch mindestens zwei Einzelabkalbebuchten, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
Nachsorge

(Bildquelle: Elite Magazin)

Quelle: Dr. Anja Stumpe/Herbert Rieder, DLR Eifel