MIV verurteilt Verunglimpfung der Milch scharf

Der Milchindustrieverband (MIV) wehrt sich gegen eine schwedische Studie, in der der Milch eine angeblich gesundheitsschädigende Wirkung nachgewiesen werden konnte. Der MIV betonte, dass es gefährlich sei, aufgrund dieser Einzelstudie vor Milch zu warnen.

Der Milchindustrie Verband (MIV) wehrt sich vehement gegen das Ergebnis einer schwedischen Studie, die Milch eine gesundheitsschädliche Wirkung nachsagt. Während viele internationale Studien weltweit zum positiven Ergebnis kämen, dass Milch nicht nur ein schmackhaftes, sondern auch gesundes Lebensmittel ist, kämen die schwedischen Wissenschaftler aufgrund einer Untersuchung in nur drei schwedischen Landkreisen zu gegenteiligen Erkenntnissen, so der MIV in einer Presseerklärung. Die Ergebnisse der schwedischen Studie sollten in den wissenschaftlichen Kontext aufgenommen werden. Es sei gefährlich und unberechtigt, diese Ergebnisse als neue und einzige Wahrheit zu verkaufen und vor Milch zu warnen, so der MIV.

Frühzeitiges Sterberisiko soll steigen

Hintergrund der Stellungnahme ist eine schwedische Studie (Milk intake and risk of mortality and fractures in women and men: cohort studies), die an der Universität Uppsala durchgeführt
und im British Medical Journal sowie unlängst u.a. auch auf Spiegel Online und Bild.de veröffentlicht wurde. In dieser Studie stellten die Wissenschaftler fest, dass Milchtrinkerinnen ein erhöhtes Risiko für Hüftfrakturen und die Teilnehmer, die viel Milch tranken, ein gesteigertes Risiko für einen frühzeitigen Tod hatten. Allerdings zeigte die Studie auch, dass bei einem Verzehr von Käse, Joghurt und Quark, die genannten Risiken sich hingegen verringerten. Die Studie konnte demnach nicht beantworten, ob der Milchkonsum tatsächlich die Ursache für eine erhöhte Todesrate darstellt.
„Vereinfachte negative Schlüsse bergen die Gefahr von Fehlaussagen. Die Autoren verweisen selbst darauf, dass der Konsum von Milch und Milchprodukten der Osteoporose entgegenwirkt, nur dieses wird leider in den Zeitungskommentierungen eben nicht zitiert“, so Eckhard Heuser, Hauptgeschäftsführer des Milchindustrie-Verbandes. „Und am Ende der Studie wird zudem deutlich gemacht, dass das Design der Studie nicht geeignet ist, Ernährungsempfehlungen abzuleiten. Was sollen wir davon halten, wenn die etablierte wissenschaftliche Meinung nur durch eine Studie in Frage gestellt wird, zumal diese aufgrund ihres Aufbaus keine ursächlichen Schlüsse zulässt?“.