Mit 31 Cent kalkulieren

In den Niederlanden wird Milcherzeugern und Banken bei der Investitionsplanung empfohlen, künftig mit einem Milchpreis von 31 Ct/kg Milch zu kalkulieren. Marktexperten erwarten einen deutlichen Anstieg der Milchpreise. Im Herbst scheinen selbst Auszahlungspreise von 33 bis 35 Cent nicht mehr unrealistisch.

Eine Expertenkommission niederländischer Milchwirtschaftsexperten geht davon aus, dass sich die Milchpreise bis einschließlich 2015 auf einem Niveau von 31 Ct/kg Milch bei 4,4 % Fett und 3,5 % Eiweiß einpendeln werden. Der Preis (ohne MwSt.) ist für eine Anlieferungsmenge von 600.000 kg kalkuliert und beinhaltet mögliche Leistungszuschläge für Menge und Qualität. Für ihre Beurteilung greift die Expertenkommission dabei u.a. auf die Einschätzungen der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) bezüglich des Weltmarktes für Butter und Magermilchpulver für die kommenden zehn Jahre zurück.

Milchpreis geht in Richtung 33 Cent

Der Milchmarkt könnte sich schneller erholen als azunächst angenommen – darauf weist Dr. Theo Göbbel (LWK NRW) im Landwirtschaftlichen Wochenblatt Westfalen-Lippe hin. Auch wenn die Preisverhandlungen mit dem Lebensmitteleinzelhandel im Mai nur zu leichten Preiserhöhungen (ca. 2,5 Ct/kg) geführt hätten, so könnten sich die Milchauszahlungspreise im Herbst diesen Jahres dennoch zwischen 33 und 35 Ct/kg Milch stabilisieren, glaubt der Marktexperte. Als Preistreiber" im positiven Sinne sieht Göbbel den schwachen Euro, der den Export aus dem Euro-Raum unterstütze, die wiederbelebte Nachfrage durch die Chinesen sowie die anhaltende Dürre in Übersee.
In Anbetracht der zunehmenden Marktentspannung forderte der Milchindustrie-Verband (MIV) die EU-Kommission auf, die Interventionsbestände schnellstmöglich zu verkaufen. Denn derzeit ließe sich die eingelagerte Ware mit Gewinn verkaufen!