Milch bleibt Billigmacher

Mit großen Erwartungen sind die Molkereien in die Verhandlungen mit den Einkäufern der Supermarktketten gegangen. Rund 10 Cent hofften sie herauszuhandeln. Doch wie schon so oft konnten sich die Molkereien nicht durchsetzen. Herausgesprungen sind nach bislang noch unbestätigten Angaben nur leichte Verbesserungen von weniger als 5 Cent.

Die Voraussetzungen für die aktuelle Preisrunde waren durchaus positiv, denn Milch und Milchprodukte sind aktuell stark nachgefragt. Und auch langfristig ist mit diesem Trend zu rechnen, vor allem der Export ist eine treibende Kraft am Markt.
In den letzten Monaten konnten Molkereien mit Schwerpunkt Butter-, Pulver- oder Käseherstellung deutlich höhere Preise am Markt erzielen als die Trinkmilchhersteller. Das wirkte sich in Form unterschiedlicher Milchpreise für die Milcherzeuger aus. Zumindest eine Angleichung der Verwertungen war die Mindestforderung an diese Preisrunde. Leider wurde dieses Minimalziel nicht erreicht. Es hat den Anschein, als wolle der Lebensmittelhandel die Trinkmilch als Lockvogelangebot in den zahllosen bunten Werbeprospekten nutzen.
Schon im Jahr 2010 sind Milchprodukte nur geringfügig teurer geworden. Die Verbraucherpreise für Milchprodukte haben im Jahr 2010 nur geringfügig zugelegt. Ein Liter Vollmilch (3,5 % Fett) kostete im Supermarkt nur 0,69 €, Butter (250 g) war im Dezember für 1,03 € zu haben. H-Milch (1,5 % Fett) war sogar für nur 0,54 € zu haben. Nennenswerte Preisaufschläge waren nur beim Käse zu beobachten. Emmentaler verteuerte sich im Jahresverlauf (von 7,90 €/kg im Januar 2010 auf 9,23 €/kg im Dezember), Gouda von 5,00 € auf 5,42 €/kg. Dies berichtet die Landesvereinigung Milch NRW. Die anziehenden Notierungen haben die Käseproduktion positiv stimuliert. Die Gesamtproduktion ist um 3,9 % auf 2,2 Millionen Tonnen ausgedehnt worden. Knapp 1 Mio. kg davon sind laut ZMB exportiert worden.
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(Bildquelle: Elite Magazin)

Private Nachfrage nach Molkereiprodukten gesunken

Die deutschen Verbraucher trinken weniger Milch. Konsumieren dafür aber mehr Joghurt und Käse. Diese Analyse lässt sich aus dem GfK-Consumer Tracking ablesen. In 2010 haben die Deutschen insgesamt 3.307,5 Mio. Liter getrunken, 34,8 Mio. Liter weniger als noch 2009 (-86,1 Mio. l gegenüber 2009). Dagegen überschritt der Käsekonsum mit 800.200 t erstmals die 800.000 t-Schwelle (+ 4.800 t).
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