LfL entschlüsselt Spinnengliedrigkeit

Forscher der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Institut für Tierzucht, in Grub haben die Ursache der erblichen Spinnengliedrigkeit beim Fleckvieh gefunden. Die Mutation in einem Gen des Schwefel-Stoffwechsels ist verantwortlich für die schwerwiegende Störung der Knochenbildung.

Die erbliche Spinnengliedrigkeit (Arachnomelie) tritt seit einigen Jahren bei Fleckviehkälbern auf. Die Kälber sind stark missgebildet und nicht lebensfähig, das Muttertier erleidet oftmals schwere Verletzungen während des Geburtsvorgangs. Die Krankheit führte zum Zuchtausschluss genetisch wertvoller Tiere, wenn sie Träger der Mutation waren. Seit dem Jahr 2007 können Bullen mit einem am Institut für Tierzucht entwickelten indirekten Gentest untersucht werden. Bullen, die nicht Träger der Mutation sind, können seitdem wieder unbegrenzt in der Zucht eingesetzt werden. Der Test war allerdings aufwändig und setzte voraus, dass auch Gewebeproben von Verwandten des zu untersuchenden Tieres vorlagen. Zudem konnte der Trägerstatus eines Bullen nicht immer eindeutig bestimmt werden.
Der neu entwickelte Test ist wesentlich einfacher durchzuführen und zwar unabhängig von der Information über verwandte Tiere. Er wird ab sofort von der Firma GeneControl (www.genecontrol.de ) in Grub bei München angeboten, die auch bereits den indirekten Gentest durchgeführt hat.
Kürzlich hat eine Schweizer Arbeitsgruppe die ursächliche Mutation der Spinnengliedrigkeit beim Braunvieh aufgeklärt. Der Erbfehler bei beiden Rassen liegt jedoch auf unterschiedlichen Chromosomen. Beide Mutationen greifen in dieselbe Stoffwechselreaktion ein und führen auf unterschiedliche Weise zum Ausfall desselben Enzyms. Durch die unabhängigen Befunde konnte erstmals die Beteiligung des Schwefel-Stoffwechsels an der Knochenbildung gezeigt werden.
Auf den Seiten der LfL Bayern finden Sie weitere Informationen über Spinnengliedrigkeit .