Betriebszweigauswertung

Leistung lohnt sich

Hohe Milchleistungen beeinflussen besonders in Jahren hoher Milchpreise positiv die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion. Das zeigen die Ergebnisse der Betriebszweigauswertung Milch (BZA) aus Niedersachsen.

Im BZA-Auswertungsjahr haben insgesamt 9,6 % der Auswertungsbetriebe ein Leistungsniveau von über 10.000 kg ECM erreicht. Gleichzeitig haben jedoch 26 % der Betriebe weniger als 8.000 kg Milch pro Kuh im Herdendurchschnitt gemolken.
Auch wenn tendenziell die Herdengröße in der leistungsstärksten Gruppe mit 87,2 Kühen leicht unterdurchschnittlich ist, so lässt sich aus den vorliegenden Daten insgesamt kein eindeutiger Einfluss der Herdengröße auf das Leistungsniveau mehr ablesen. Dies verwundert nicht, da in größeren Herden (gegenüber „kleinen“ Betrieben) häufig eine ausgefeiltere Produktionstechnik herrscht. Dazu gehören eine stärkere Gruppenbildung und damit bessere Ausfütterung der Tiere, die stärkere Durchführung von Prophylaxe- und Routinemaßnahmen. Negative Einflüsse hoher Milchleistungen auf die Bestandsergänzungsrate sind denn auch nicht erkennbar. In dieser Auswertung scheinen die hohen Leistungen mit bestem Management einherzugehen. Die Totalverluste sind sogar mit 3,5 % in der Gruppe bis 8.000 kg ECM höher als in der Gruppe über 10.000 kg Milchleistung mit 2,5 %.

Milchleistung

kg

bis 8.000

8.001 bis 9.000

9.001 - 10.000

über 10.000

Kühe

Stk.

98,3

96,6

100,5

87,2

Milch

kg ECM

7.610

8.727

9.545

10.381

Milcherlös

2.719

3.138

3.441

3.726

Bestandsergänzung

%

27,8

28,3

26,5

24,9

Totalverluste

%

3,5

3,8

3,1

2,5

DkfL (inkl. GF)

€/Kuh

1.326

1.522

1.716

1.923

DkfL (inkl. GF)

Ct/kg

17,4

17,4

18,0

18,5

Milcherlös: 1.000 € mehr bei hohen Leistungen

In der Leistungsklasse mit mehr als 10.000 kg Milch ergibt sich gegenüber den Betrieben bis 8.000 kg ein um 1.007 € höherer Milcherlös und trotz erheblich höheren Aufwandspositionen (+609 €) eine höhere Direktkostenfreie Leistung von +597 € / Kuh. Diese Zahlen belegen eindeutig, dass nach wie vor höhere Milchleistungen betriebswirtschaftlich sinnvoll sind. Die Milcherlöse machen den Löwenanteil der Marktleistung aus – in dieser Auswertung ca. 89 % - und sind durch bessere Schlachtkuh- oder Kälbererlöse nicht zu kompensieren. Dieser Effekt wirkt sich in Phasen guter Milchpreise noch stärker aus.
Die Milchleistungssteigerung stößt erst dann an physiologische Grenzen, wenn es nicht mehr gelingt, die Kühe entsprechend ihrem Leistungsniveau auszufüttern bzw. wenn in der Folge vermehrt Stoffwechselprobleme auftreten. Auf reinen Grünlandstandorten, möglicherweise auch auf Moorstandorten, werden diese Grenzen sicherlich früher erreicht als auf guten Ackerbaustandorten.

Das Wachstum geht unaufhaltsam voran

  • Der Kuhbestand steigt in den Auswertungsbetrieben stetig. Gegenüber dem Vorjahr standen durchschnittlich 6,6 Kühe mehr in den Ställen, somit durchschnittlich 97,6 Kühe (von 11 bis 387 Kühe).
  • Die rechnerische Ablieferungsmenge je Betrieb stieg um rund 73.000 kg auf 854.390 kg Milch.
  • Mittlerweile sind in der Auswertung 137 (25 %) „Millionäre“ enthalten.
  • 36,2 % der ausgewerteten Betriebe melken mehr als 100 Kühe, 4 der ausgewerteten Betriebe über 300 Kühe.
  • Die erzeugte Milch pro Kuh (abgeliefert mit natürlichen Inhaltsstoffen) ist mit 8.754 kg weiter um 168 kg gestiegen.

  • Der Kuhbestand steigt in den Auswertungsbetrieben stetig. Gegenüber dem Vorjahr standen durchschnittlich 6,6 Kühe mehr in den Ställen, somit durchschnittlich 97,6 Kühe (von 11 bis 387 Kühe).
  • Die rechnerische Ablieferungsmenge je Betrieb stieg um rund 73.000 kg auf 854.390 kg Milch.
  • Mittlerweile sind in der Auswertung 137 (25 %) „Millionäre“ enthalten.
  • 36,2 % der ausgewerteten Betriebe melken mehr als 100 Kühe, 4 der ausgewerteten Betriebe über 300 Kühe.
  • Die erzeugte Milch pro Kuh (abgeliefert mit natürlichen Inhaltsstoffen) ist mit 8.754 kg weiter um 168 kg gestiegen.

Hohe Milchpreise wecken Begehrlichkeiten bei Handelspartnern

Im Durchschnitt aller Auswertungsbetriebe ergab sich eine Gesamtleistung auf Basis von Markterlösen von 3.609 Euro und damit eine um 766 Euro bessere monetäre Leistung gegenüber dem Vorjahr. Leider erzeugen insgesamt gute Preise bei den Milcherzeugern auch Begehrlichkeiten bei den Handelspartnern.
Wurde aufgrund der angespannten Situation im vergangenen Jahr überall gespart, so erhöhten im Auswertungsjahr alle Kostenpositionen. Unter Berücksichtigung der insgesamt gestiegenen Direktkosten um 206 € auf 2.029 € pro Kuh ergab sich eine durchschnittliche Direktkostenfreie Leistung von 1.580 € pro Kuh und je kg erzeugter ECM von 17,7 Cent.

2006/07

2007/08

2008/09

2009/10

2010/11

Abw. zum Vorjahr

Kühe

Anz.

72,8

78,7

86

91

97,6

+6,6

Erz. Milchmenge

kg/Betrieb

613.074

667.162

722.804

781.326

854.390

+73.064

Milch

kg ECM/Kuh

8.569

8.638

8.555

8.731

8.904

+173

Milchpreis

Cent

30,8

40,4

30,9

28,6

36,5

+7,9

Kraftfutter E3

€/dt

17,9

24,1

25,4

21,5

25,6

+4,1

Futterkosten

Cent/kg

10,1

12,9

13,2

11,6

13

+1,4

Milch aus GF

kg/Kuh

3.397

3.404

3.417

3.647

3.688

+41

Direktkosten

€/Kuh

1.613

1.957

1.959

1.823

2.029

+206

Direktkostenfreie Leistung

€/Kuh

1.374

1.893

1.037

1.020

1.580

+560

In die Betriebszweigauswertung eingeflossen sind vornehmlich die Daten der im Nordwesten Niedersachsens angesiedelten Milchviehbetriebe (Beratungsringe im Landkreis Stade, der Außenstelle Stade, Wesermarsch, Spezialberatungsring für Rinderhaltung und Futterbau in Aurich, Außenstelle Leer, Emsland und Grafschaft Bentheim). Mit 549 Betrieben stellt die BZA ein repräsentatives Datenspektrum dar.
Quelle: LWK Niedersachsen; Arbeitsgruppe Auswertung BZA-Milchvieh