LTO Milchpreisvergleich

Milchpreise stabil bis geringfügig steigend

Aus dem Vergleich der Milchauszahlungspreise großer europäischer Molkereien geht hervor, dass Milcherzeuger im November 2019 im Mittel 33,73 Cent pro kg Milch erhielten. Die Tendenz: Stabil bis geringfügig steigend.

Für November 2019 ergibt der Milchpreisvergleich des niederländischen Bauernverbandes LTO einen durchschnittlichen Auszahlungspreis von 33,73 € pro 100 kg Standardmilch*. Damit wurde im Vergleich zum Vormonat Oktober ein Anstieg um +0,22 €/100 kg Milch verzeichnet. Gegenüber dem November des Vorjahres (2018) lag der Milchpreis im November 2019 um -1,09 € bzw. 3,1% geringer.
Hinweis: Alle Preise und Veränderungswerte beziehen sich auf die Vergleichsbasis des LTO*. Siehe im Detail, insbesondere in Bezug auf die Berücksichtigung der unterschiedlichen molkereispezifischen Boni im Originalbericht hier.
Die Aussichten für das Auszahlungsniveau der in Deutschland tätigen Molkereien im Vergleich für Dezember 2019 und Januar 2020 finden Sie unten; über den Link "Aussichten Dezember und Januar" gelangen Sie direkt dort hin!

Höhere Milchauszahlungspreise in Irland

Das der durchschnittliche Milchpreis im November 2019 geringfügig steigen konnte ist auf das Zahlungsverhalten der in Irland agierenden Molkereien im LTO-Vergleich zurückzuführen. Alle drei irischen Milchverarbeiter Glanbia, Dairygold und Kerry Agribuisness ihre Milcherzeugerpreise um 1,0 €/100 kg Milch angehoben. Währenddessen wurde in Frankreich tendenziell weniger Milchgeld gezahlt, als im Oktober 2019, dies ist allerdings auf einen saisonalen Effekt zurückzuführen.
Die in Deutschland tätigen Molkereien hatten im November ihre Auszahlungspreise auf Vergleichsbasis größtenteils unverändert belassen: Müller (31.48 €), DMK (31.26 €), Hochwald eG (32.53 €), Arla (32.47 €). FrieslandCampina hatte ihren Milchpreis im November um +0,7 € pro 100 kg Milch erhöht.
*Preise für 100 kg Rohmilch mit 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß; einer Jahresanlieferung von 1.000.000 kg Milch/Jahr; max. 249.999 Zellen und 24.999 Keime pro ml Milch
1 Entwicklung der Milchpreise für im November 2019 gelieferte Milch

Molkerei

Land

Milchpreis November 2019 (€/100 kg Milch)*

durchschnittlicher Milchpreis der letzten 12 Monate

Milcobel

BE

32,22

32,25

Müller (Leppersdorf)

DE

31,48

32,22

DMK Deutsches Milchkontor eG

DE

31,26

31,71

Hochwald Milch eG

DE

32,53

32,89

Arla Foods DK

DK

32,47

32,73

Valio

FI

35,88

35,31

Savencia (Basse Normandie)

FR

35,09

35,09

Danone (Pas de Calais)

FR

34,17

34,99

Lactalis (Pays der la Loire)

FR

34,99

34,89

Sodiaal (Pas de Calais)

FR

34,02

35,24

Saputo Dairy UK (Dairy Crest)

UK

35,89

32,85

Dairygold

IE

30,30

30,32

Glanbia

IE

32,09

30,42

Kerry Agribusiness

IE

31,01

31,07

Granarolo (North)

IT

41,27

38,98

FrieslandCampina

NL

35,00

35,22

Durchschnittlicher Milchpreis

33,73

33,51

Emmi

CH

52,78

51,28

Fonterra

NZ

31,69

30,15

United States Class III

US

46,12

37,09

Aussichten für Dezember und Januar

Bei den von einigen Molkereien angekündigten Garantiepreisen bzw. bekannten Milchauszahlungspreisen für Dezember 2019 und Januar 2020 ist im Schnitt keine klare Tendenz zu erkennen. Das Auszahlungsniveau dürfte sich in der Breite stabil bis geringfügig positiv entwickeln. FrieslandCampina erwartet für Januar 2020 bei ihren Referenzmolkereien einen mittleren Anstieg für die Milcherzeugerpreise von 0,06 €/100 kg Milch.
Von den in Deutschland tätigen Milchverarbeitern im Preisvergleich wird
  • Arla auf der Vergleichsbasis ihren Milchpreis im Dezember und Januar unverändert auf dem Niveau von November (wie Oktober) belassen.
  • für FrieslandCampina angegeben, dass sie auf Vergleichsbasis berechnet ihren Milchpreis für Dezember um +0,9 Cent erhöhte und den für Januar um -1,2 Cent kürzt**.
  • von der Deutschen Milchkontor eG (DMK) für Dezember 2019 auf der Vergleichsbasis ein Anstieg im Auszahlungspreis von +1,0 Cent pro kg Milch angegeben.
  • Müller und Hochwald tätigen keine Ankündigung über die Preisentwicklung bzw. es liegt keine vor.

**FrieslandCampina verändert Berechnungssystem für Garantiepreis
Das FrieslandCampina den Garantiepreis für Januar 2020 so deutlich reduziert, ist im Wesentlichen auf Anpassungen in ihrem Berechnungssystem für den Garantiepreis zurückzuführen. Mit dem Jahreswechsel wurde u.a. die Definition der Standardmilch verändert: Der Proteingehalt wurde von 3,47% (2019) auf 3,57% angehoben, der Laktosegehalt von 4,51% auf 4,53% und die durchschnittliche jährliche Anlieferungsmenge von 800.000 kg auf 850.000 kg Milch. Außerdem werden bei der Findung des Garantiepreises nicht mehr die Boni der Referenzmolkereien berücksichtigt und auch das resultiere in einem geringeren Garantiepreis. Zudem hatte FrieslandCampina das Auszahlungsverhalten ihrer Referenzmolkereien für Dezember überschätzt; im Januar erfolgt die entsprechende Negativkorrektur. Unberücksichtigt von diesen individuellen Veränderungen erwartet FrieslandCampina für Januar 2020 stabile bis geringfügig höhere Milchauszahlungspreise von ihren Referenzmolkereien.
Quelle: milkprices.nl, frieslandcampina.com


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