Landvolk Niedersachsen

Verweis auf Positionspapier zur Milchpolitik

Das Landvolk Niedersachsen hat einen milchpolitischen Forderungskatalog erarbeitet. Darin spricht sich der Verband weitgehend für offene Märkte aus und fordert die Politik auf, sich mit Regulierungen zurück zuhalten.

„Offene Märkte sind heute eine Selbstverständlichkeit“, erklärt Jan Heusmann, Vorsitzender des Milchausschusses im Landvolk Niedersachsen. Die internationale Nachfrage habe auch das weitere Abrutschen der Erzeugerpreise aufgehalten, die einige Marktbeteiligte zu Jahresanfang bereits hatten. Sogar von einer erneuten Milchkrise sei die Sprache gewesen.
Heusmann

Jan Heusmann (Bildquelle: Elite Magazin)

 „Die aktuelle Entwicklung bestärkt uns in der Einschätzung, dass rechtlich verordnete Eingriffe in den Milchmarkt zu restriktiv sind und die Markpartner, also Milcherzeuger und Molkereien, die Lieferbeziehungen in Eigenregie deutlich besser gestalten“, untermauert Heusmann die vom Landvolk in einem Milchpolitischen Forderungskatalog formulierten acht Thesen.
Darin macht sich der Verband auch für mehr Marktinformationen und eine bessere Kommunikation innerhalb der Branche stark. Hier sieht Heusmann mit dem gesamten Verband noch deutlichen Aufholbedarf und erwartet von den Molkereien eine frühzeitige Information der Landwirte über die entsprechenden Marktsignale.
Ganz entschieden wehrt sich der Verband gegen eine einseitige Anhebung nationaler Standards, wie sie etwa über Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels immer wieder gefordert würden. Diese Anforderungen unterlaufen nach Beobachtung des Landvolkes die Wettbewerbsfähigkeit hiesiger Milcherzeuger. 

Mehr Unterstützung bei der Erschließung von Exportmärkten gewünscht

Das Landvolk ist überzeugt, dass ein verantwortungsvoller Export hochwertiger Milchprodukte und Milchinhaltsstoffe ein wichtiger Faktor zu mehr Preisstabilität ist.  Beispiele einiger
international agierender Molkereiunternehmen belegen, dass ein erheblicher Teil der Wertschöpfung aus dem Export kommt.
Zudem ist eine breite Aufstellung sowohl am Binnenmarkt als auch auf den Exportmärkten ein wichtiger Faktor bei der Risikostreuung und kann dabei helfen negative Entwicklungen auf Teilmärkten auszugleichen.
Das Landvolk fordert daher von Politik und Verbänden Unterstützung bei der Erschließung von Exportmärkten für nachhaltige, hochwertige und auf die jeweiligen Regionen angepasste Milchprodukten.

Standortbestimmung nach der Krise

Die Milchkrise 2015 / 2016 hat in der Niedersächsischen Milchwirtschaft tiefe Spuren hinterlassen. In einigen Regionen hat die lange Preisdepression dazu geführt, dass Milchkuhbetriebe aufgeben mussten. Mittlerweile gibt es auch in Niedersachsen Regionen, die über Generationen von der Milchwirtschaft mitgeprägt wurden, in denen nur noch wenige Milchkuhbetriebe zu finden sind. Das Positionspapier dient der Standortbestimmung und als Basis für eine fachliche Diskussion. 
Das ausführliche Grundlagenpapier des Landvolks finden Sie hier.